Einfluss der Spirale auf den Strom etc.
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„Um einen Eisencylinder von 3 x / 2 " Länge und 1" Dicke wurde eine
Spirale A von wohlbesponnenem Drahte gewunden, dessen Durchmesser
0,"06 engl, betrug; zwischen den Windungen desselben wurde ein zweiter
Draht B gewickelt, dessen Durchmesser nur 0,"0075 engl. war. Verband
man zwei der gleichliegenden Enden mit einander und die beiden andern
mit einer starken Batterie, so lief der Strom durch beide Spiralen in entgegen
gesetzter Richtung, und ertheilte daher dem Eisen entgegengesetzte Magne
tismen. Beide Wirkungen mussten vollkommen gleich sein; denn das
Eisen erhielt hierdurch nicht die geringste Spur von Magne
tismus, während derselbe sehr stark war, wenn der Strom nur durch eine
Spirale ging.“
Ausser diesem Versuche stellten Lenz und Jakobi noch zwei andere
an. Sie maassen erstens den durch zwei Spiralen von verschieden dickem
Draht erregten Magnetismus mittelst einer Inductionsspirale, welche einen
8" langen, 1 1 / 2 " dicken Eisencylinder seiner ganzen Länge nach umgab.
Sie wandten zwei Drähte von den oben genannten Durchmessern zu zwei
Spiralen an, welche gleiche Windungszahl hatten, und erhielten als erregten
Magnetismus bei der
Spirale von dickem Drahte: 11,65,
Spirale von dünnem Drahte: 11,60.
Bei dem zweiten Versuche wanden sie über. die Mitte des obigen
Eisencylinders, welcher seiner ganzen Länge nach mit einer Inductions
spirale umgehen war, einen Kupferstreifen von 19' Länge, 1" Breite
und l / 40 ' / Dicke, der auf beiden Seiten mit Band beklebt war, in 21 Win
dungen spiralförmig übereinander, und mit ihm zugleich einen dünnen
Kupferdraht von 0"0075 Durchmesser. Die Querschnitte des Drahtes und
des Streifens verhielten sich also wie 1 : 625. Der erregte Magnetismus
ergab:
mit der Spirale von dünnem Draht: 13,25,
mit der Spirale von Kupferblech: 13,225.
Die Abweichungen dieser Werthe von einander liegen so unbedingt
innerhalb der Gränzen der Versuchsfehler, dass sie unzweifelhaft zu dem
Schlüsse berechtigen: Die grössere oder geringere Dicke der
Drähte einer elektromagnetischen Spirale ist bei gleicher
Stärke des Stromes und bei einer gleichen Anzahl von Win
dungen, in Bezug auf ihre Magnetisirungsfähigkeit völlig
ohne Einfluss.