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Siebenter Abschnitt. §. 1.
l ) Pogg. Ann. 70 pag. 1.
und Verschwinden des Magnetismus im Kerne ein elektrischer Strom
erregt wird, der, wie wir schon früher gesehen haben, dem erregenden
Magnetismus proportional ist.
2. Bevor wir zur Aufführung der auf diesem Wege von Lenz und
Jakobi erhaltenen Versuchsresultate schreiten, müssen wir der Betrachtung
erwähnen, welche van Rees 1 ) Hinsichts der Verkeilung des Magnetismus
anstellt.
Wir haben früher gesehen, dass man sich einen Magneten aus Mole
kularmagneten bestehend denken kann, durch deren Wechselwirkung unter
einander der nach aussen zur Erscheinung kommende Zustand eines
Magneten herbeigeführt wird. Denkt man sich nun einen Magnetstab durch
Ebenen senkrecht auf seine Längsaxe in parallele Schichten getheilt, deren
Dicke gleich der Länge eines Molekules ist, so besteht eine jede dieser
Schichten aus nebeneinander gereihten Molekularmagneten, deren Nordpole
alle nach der einen, und deren Südpole alle nach der andern Seite stehen.
Eine jede dieser Schichten stellt also einen Magneten dar, dessen eine Seite,
abgesehen von der Vertheilung der magnetischen Intensität in der Fläche der
Scheibe, freien Nord- und dessen andere Seite freien Südmagnetismus hat.
Dieser freie Magnetismus auf jeder Seite der Scheibe wird entweder ganz
oder zum Theil neutralisirt, je nachdem die folgende Schicht eine der benach
barten gleiche oder verschiedene Menge von freiem Magnetismus besitzt.
Diese Neutralisation des freien Magnetismus der neben einander liegenden
Schichten findet aber nicht statt bei den nach aussen gekehrten Seiten der
beiden Endschichten, sondern der freie Magnetismus dieser wirkt mit seiner
ganzen Kraft nach aussen und verstärkt die Gesammtwirkung.
Hinsichts der Intensität des freien Magnetismus der auf der ganzen
Länge des Stabes aneinander gereihten Schichten sind nun drei Fälle
denkbar, aus deren jedem ein verschiedener Zustand des Magneten in Bezug
auf den freien Magnetismus desselben hervorgeht.
Diese drei denkbaren Fälle sind folgende:
1. Der freie Magnetismus einer jeden der nebeneinander befindlichen
Schichten ist von der Mitte bis zum Ende hin gleich gross.
2. Der freie Magnetismus nimmt von der Mitte bis zum Ende hin
in den aufeinander folgenden Schichten zu.
3. Der freie Magnetismus nimmt in den aufeinander folgenden
Schichten von der Mitte zum Ende hin ah.