266
Siebenter Abschnitt. §. 4.
Man sieht aus diesen beiden Reihen, dass caeteris parihus der freie
Magnetismus zunimmt mit der Länge der Eisenkerne. Diese Zunahme ist
geringer als die Länge der Kerne selbst, aber grösser als die Wurzeln der
selben. Analog den Versuchen Hinsicbts des erregten Magnetismus bei
Entfernung der galvanischen Spirale von der messenden Inductionsspirale,
wird auch hier die Zunahme an freiem Magnetismus immer geringer mit
der Zunahme der Kernlänge, was aus den Differenzen der auf einander
folgenden Werthe der Tangenten zu ersehen ist.
4. Yerlängerung des ganzen Elektromagneten.
Hiernach wurden Versuche mit verschiedenen Kernen angestellt, auf
deren ganze Länge stets dieselbe magnetisirende Kraft ausgehreitet ward.
Auf diese Weise ergab sich folgende Reihe:
Magnet 6" lang. 19° = tg 0,43
„ 9“ „ 26V2 0 = tg 0,50
„ 12" „ 31 l / 4 ° = tg 0,61
„ 15" „ 347 4 ° = tg 0,68
„ 18" „ 39° = tg 0,81
„ 21" „ 40° = tg 0,83
„ 24" „ 41 l f 2 ° = tg 0,88
Bei den angegebenen Graden der Nadelablenkung ist die durch die
Spirale allein bewirkte Ablenkung abgezogen.
Auch diese Versuche lassen kein einfaches Verhältniss zwischen der
Länge der Magnete und dem freien Magnetismus derselben erkennen.
Das Verhältniss des freien Magnetismus liegt ebenfalls zwischen dem
der Länge und den Wurzeln derselben.
Vergleichen wir nun die vorliegenden Erscheinungen mit denen bei
Kernen von verschiedenem Durchmesser. In beiden Fällen nimmt unter
übrigens gleichen Umständen die Masse des Eisens in gleichem Verhältniss
zu, und ich schloss daraus, dass auch deshalb in beiden Fällen gleich viel
Magnetismus erregt werden würde. Der Unterschied beider Fälle liegt
darin, dass hei den Kernen von verschiedenem Durchmesser und gleicher
Länge in jeder Schicht des Kernes um so mehr Magnetismus erregt
wird, je dicker derselbe ist, während in verschieden langen Kernen in um so
mehr Schichten Magnetismus erregt werden muss. Dass nun in beiden
Fällen der erregte Magnetismus in gleichem Maasse wächst, haben die Ver
suche bereits erwiesen, und es ist daher die Frage, ob in beiden Fällen
dieser in gleichem Maasse erregte Magnetismus sich auch in demselben