Full text: Der Elektromagnetismus

Der freie Magnetismus der Endflächen. 
267 
Grade auf die Nadel äussern. Dies ist aber nur unter übrigens 
gleichen Bedingungen möglich. Nun besteht aber in dem vorliegenden 
Falle noch ein Einfluss, welcher bei den Kernen von verschiedenem Durch 
messer nicht vorhanden war, nämlich der verschiedene Polabstand. Ist 
also unter den vorliegenden Verhältnissen der erregte Magnetismus gleich 
dem bei Kernen von verschiedenem Durchmesser, so konnte er bei der 
jetzt angewandten Methode sich nicht als freier Magnetismus dem andern 
gleich erweisen, sondern dieser musste in grösserem Verhältniss als in 
jenem Falle auftreten. 
Sollten für beide Fälle die Umstände dieselben sein, so musste der 
freie Magnetismus verschieden langer Kerne unter der Bedingung geprüft 
werden, dass der verschiedene Polabstand derselben keinen Einfluss auf die 
Magnetnadel üben konnte. Um dies zu bewirken, wählte ich Hufeisen 
magnete von verschiedener Länge, deren Schenkel in gleichem Abstande 
von einander blieben, so dass bei jedem beliebigen Abstande der Pole 
innerhalb des Magnetstabes selbst, die Entfernung derselben von einander 
in Bezug auf einen ausserhalb des Magneten liegenden Punkt dieselbe blieb. 
Wurden diese Hufeisen ohne aufgelegten Anker so der Nadel gegenüber 
gestellt, dass die Verbindungslinie ihrer Pole in der Horizontalebene senkrecht 
auf dem magnetischen Meridian stand, und die Verlängerung derselben den 
Mittelpunkt der Nadel traf, so mussten sie nun die Wirkung der Länge 
äussern, ohne die Ablenkung der Nadel durch den verschiedenen Pol 
abstand zu afficiren. 
Noch ist zu bemerken, dass zwar durch die Hufeisenform ein Einfluss 
der Pole auf einander bewirkt wurde; allein dieser Einfluss kann deshalb 
die Erscheinungen in dem vorliegenden Falle nicht ändern, weil wir es hier 
nur mit Verhältnisszahlen zu thun haben und die Wirkung der Pole auf 
einander ja ebenfalls im Verhältniss des gesteigerten Magnetismus wachsen 
muss. 
Die Messung wurde zunächst mit 1“ dicken Hufeisen an gestellt, deren 
Schenkelaxen constant 5" von einander entfernt waren. Die Magnete 
standen senkrecht mit den Polen nach unten. Wurde ein Hufeisen gewählt, 
dessen Schenkel 4" Länge hatte, so bildete dies mit dem 5" langen Ver 
bindungsstück einen 13" langen Stab. Ich liess die Länge der Schenkel 
von 4" bis 24" wachsen, so dass die Länge der angewandten Stäbe zwischen 
13" und 53" variirte. Mit diesen Stäben erhielt ich folgende Resultate, 
wenn sie auf ihrer ganzen Länge mit gleicher Kraft magnetisirt wurden;
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.