Freier Magnetismus auf der ganzen Länge des Magneten.
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') Pogg. Ann. Bd. 104, S. 262.
keine Sättigung gezeigt hat. Ich habe nämlich Versuche an verschiedenen
Magneten gemacht. Die stärkste Anziehung, welche ich in der Nähe der
Polfläche gemessen habe, war 86 Lth., dagegen war in einem anderen Falle
dieselbe am Pol nur 7 Lth. Wäre nun hei der starken Anziehung zugleich
Sättigung wirksam gewesen, die bei der schwachen nicht vorhanden sein
konnte, so hätten die beiden Reihen, deren Maxima in dem einen Falle
86 Lth., in dem andern 7 Lth. waren, nicht demselben Gesetz der Zunahme
folgen können. Da nun dies aber stattfindet, so ist es ein Beweis dafür,
dass keine Sättigung vorhanden gewesen.
Der Eisenkern war mit l 3 / 4 " langen galvanischen Spiralen bedeckt,
die neben einander gereiht stets zwischen sich einen Raum von etwa 4"'
Länge vom Eisenkern frei Hessen, an welchen Stellen dann der Anker auf
gesetzt wurde. Jede der Spiralen, deren 11 auf dem Eisenkern waren,
hatte 56 Windungen, so dass der ganze Kern mit 216 Spiralwindungen
auf seiner ganzen Länge bedeckt war.
3. Nach meinen früheren Untersuchnngen war der erregte Magne
tismus in einem jeden Querschnitt des Elektromagneten der Wurzel der
Entfernung dieses Querschnitts vom nächsten Ende des Magneten propor
tional, 1 ) so dass also die Curve, deren Ordinaten die Intensitäten des
erregten Magnetismus darstellen, eine Parabel bildet, die ihren Anfangs
punkt in den beiden Enden des Magneten hat, wenn man dessen Länge als
die Abscissenaxe betrachtet.
Die Curve nun, welche den freien Magnetismus auf der Länge des
Magneten darstellt, hat den umgekehrten Gang. DieWerthe des Magnetismus
in jedem einzelnen Querschnitt des Magneten als Ordinaten auf der Länge des
Kernes aufgetragen, sind in der Mitte Null, wo der erregte Magnetismus
ein Maximum hat und haben an den Enden ihr Maximum, wo der erregte
Magnetismus Null ist. Es kam mir nun darauf an zu untersuchen, in
welcher Beziehung der an jedem Punkte erregte Magnetismus zu dem freien
an derselben Stelle stehe, und ich prüfte daher, ob vielleicht die Summen
dieser beiden Werthe in jedem Querschnitte dieselben wären.
Zu diesem Zwecke stellte ich zunächst mit der von Coulomb gegebenen
Reihe die Prüfung an, indem ich nach dem früher gefundenen Gesetze die
Intensität des erregten Magnetismus für die Stellen berechnete, an denen
Coulomb den freien Magnetismus gemessen hatte. Sollten in der That
die Summen aus erregtem und freien Magnetismus für jeden Querschnitt
gleich sein, so mussten die Wurzeln aus der Entfernung des Querschnitts