Full text: Der Elektromagnetismus

Anziehung und Tragkraft der Hufeisen. 
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Dove sagt über einen solchen Ring: ’) 
„Die bei einer geradlinigen cylindrischen Spirale schwache Wirkung 
nach Aussen verschwindet vollkommen, wenn sie in einen Ring zusammen 
gebogen wird. Fände hier eine Wirkung statt, so würde dieser Apparat 
einen sehr einfachen Rotationsapparat abgeben. Er ist aber wie ein 
ringförmiger Magnet ganz ohne Wirkung, nach Versuchen, die 
Poggendorff, Nervander und ich angestellt haben, und welche auch 
Roget gemacht haben muss, da er sagt, dass ein solcher Ring „both from 
theory and experiment“ weder auf einen galvanischen Draht noch Magnet 
wirke, in welcher Entfernung und welcher Lage er sich auch befände.“ Die 
Versuche, welche Dove hier anführt, sind mit ringförmigen Drahtspiralen 
gemacht, doch weiss ich aus mündlicher Mittheilung, dass auch mit elektro 
magnetischen Ringen experimentirt worden ist. Die hierauf bezüglichen 
Versuchsresultate sind aus dem einfachen Grunde nicht veröffentlicht, weil 
sie alle das eine Resultat lieferten, dass die Ringe keine Wirkung zeigten. 
4. Ein solcher elektromagnetischer Ring hat also keinen freien 
Magnetismus. Der freie Magnetismus der Enden eines Stabes geht also 
vollständig verloren, wenn die beiden Enden einander berühren. Es ist aber 
kein freier Magnetismus nur in dem Falle möglich, wenn der erregte 
Magnetismus in einem jeden Querschnitte derselbe ist, wie sich dies aus den 
in §. 1, Nr. 3 dieses Abschnitts gezeichneten Figuren 60 und 61 ergiebt. 
So sehen wir also, dass durch die gegenseitige Ergänzung der bespro 
chenen Curvenflächen wirklich ein Rechteck entsteht, was eben nichts anderes 
heisst, als dass der erregte Magnetismus in einem jeden Querschnitt des 
Ringes gleich ist. Hierbei ist wohl zu beachten, dass deshalb nicht etwa 
die Curve der unbewickelten Fortsetzung dieselbe Form von der des 
bewickelten Theiles im umgekehrten Sinne haben müsse, denn dieWirkungen 
von beiden Seiten her greifen weit über einander, da die Vertheilung in den 
Verlängerungen sich wenigstens in den gewöhnlich vorkommenden Fällen 
auf viel weitere Strecken ausdehnt, als auf die halbe Länge des bewickelten 
Theiles, oder den halben Umfang des Ringes. 
Ueber diese Vertheilung des erregten Magnetismus in den unendlichen 
Ansatzstücken, für die man Behufs der Untersuchung sehr lange nehmen 
könnte, liegen nun zwar für den Fall, dass verschieden lange Theile des 
Kernes bewickelt sind, keine Versuche vor; allein die Beobachtungen über 
die Anziehung bei verschiedenen geraden Magneten und Ankern, lassen 
J ) Rep. d. Phys. I. pag. 263, 
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