Full text: Der Elektromagnetismus

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Achter Abschnitt. §. 5. 
*) Pogg. Ann. 74 pag. 482. 
langen Ankern sich wie 3,3 : 4,7, oder hei andern magnetischen Intensitäten 
wie 4,8 : 7, wie 6,8: 10,4, wie 8,9 : 12,5 etc. verhalten. 1 ) 
Nach dem bisher Entwickelten müsste nun die Tragkraft mit der 
Abnahme des Durchmessers des Ankers und seiner Polebene regelmässig 
zunehmen. Nach der Lehre des magnetischen Sättigungszustandes, kann 
dies aber nur so lange geschehen, bis die Sättigung mit dünner werdendem 
Anker in dem Masse auftritt, dass sie alle anderen Wirkungen neutralisirt. 
Von dieser Gränze an muss dann eine schnelle Abnahme der Tragkraft sich 
zeigen. Hieraus erhellt, warum das Maximum der Tragkraft bei um so 
dickeren Ankern eintritt, je grösser die Intensität des Magneten ist, weil ja 
die Sättigung bei um so dickeren Stäben bemerkbar wird, je grössere 
magnetisirende Kraft man anwendet. 
7. Aus dem bis jetzt Entwickelten wird es leicht, alle übrigen auf 
diesen Punkt bezüglichen Erscheinungen zu erklären. 
Vor Allem wird daraus klar, weshalb ein Anker, dessen Berührungs 
fläche verkleinert wird, während sein Durchmesser derselbe bleibt, d. h. ein 
zugespitzter Anker, bis zu einer bestimmten Gränze noch grössere Tragkraft 
zeigen muss als ein anderer, dessen ganze Masse mit der Berührungsfläche 
selbst verringert wird. Bei jenem wirkt nämlich ausser der für diesen Fall 
geeigneten Grösse der Fläche noch die grössere Masse, welche immer, 
caeteris paribus, grössere Anziehung bewirken muss. Es ist also hiermit 
erklärt, weshalb die drei eben aufgeführten Anker Tragkräfte in dem Ver- 
hältniss von 3,3 : 4,8 : 7 Pfd. zeigen. 
Zu den bis jetzt angegebenen Gründen für die Wirkung der Berüh 
rungsfläche kommt noch die magnetische Sättigung des Eisens, welche die 
Ursache ist, dass die Tragkraft nicht mit jeder beliebigen Verkleinerung der 
Berührungsfläche zunimmt. 
Diese unvollkommene Berührung ist dann auch wahrscheinlich der 
Grund, weshalb die Tragkraft nicht genau dem Quadrat der Stromstärke 
proportional ist, während doch die Anziehung diesem Gesetze folgt; allein 
es bedarf noch hierauf eingehender Untersuchungen um diese Wahrschein 
lichkeit zur Gewissheit zu erheben. 
Schliesslich mag noch darauf hingewiesen werden, dass die mangelhafte 
Berührung ebenfalls von Einfluss auf die Erscheinungen ist, welche wir vorn 
bei verschiedener Vergrösserung der Enden von Magnet und Anker 
beobachtet haben.
	        
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