Grad der Magnetisirung verschiedener Eisensorten.
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Eisen hindert, das Maximum von Magnetismus anzunehmen, sobald es
einem magnetisirenden Einflüsse ausgesetzt wird. Stahl und Roheisen
(Gusseisen) sind die Eisensorten, welche Kohle in namhafter Menge
enthalten. Nach Mushet’s Untersuchungen 1 ) enthalten die verschiedenen
Sorten von Stahl und Roheisen folgende Mengen von Kohle :
geschmeidiger Gussstahl T .2<y Kohlenstoff,
gewöhnlicher Gussstahl
härterer Stahl
brüchiger Stahl
weisses Roheisen
fleckiges Roheisen
schwarzes Roheisen
1
] 0 0
1
WO'
l
5TT
1
25
1
2()
1
15
Wir sehen, dass 1% Kohlenstoff dem Eisen beigemengt, dasselbe in
Stahl verwandelt und mithin seine Magnetisirbarkeit bedeutend schwächt.
Noch mehr aber als durch den Kohlengehalt wird das Eisen durch seine
Härte unfähig, Magnetismus anzunehmen.
4. Das weichste Eisen, welches also, wenn nicht keinen, so doch nur
ein Minimum von Kohlenstoff enthält, wird durch schnelles Abkühlen, wenn
es glühend gewesen, hart und dadurch unfähig, dieselbe Menge Magnetismus
anzunehmen als vor dem Erhitzen. Ueber die Fähigkeit verschiedener
Eisensorten für die Aufnahme des Magnetismus hat in früherer Zeit Bar-
low Versuche angestellt. Er prüfte den Grad von Magnetismus, welcher
verschiedenen Stäben durch den Erdmagnetismus ertheilt wurde, den
„Magnetismus der Lage“. Vier Stäbe von 24" Länge, 1" Breite und 1 / ii u
Dicke, wurden in der Richtung der magnetischen Neigung so befestigt, dass
das untere Ende der Stange in derselben Horizontalebene mit einer empfind
lichen Magnetnadel sich befand, welche das eine Mal östlich, das andere
Mal ebensoweit westlich vom Ende des Stahes gehalten ward. Er erhielt
so folgende magnetische Intensitäten, welche durch die von ihrem Nullpunkte
abweichende Magnetnadel ausgedrückt sind. 2 )
a
tg a
Schmiedeeisen
15° 54'
0,28485
weicher Stahl
10° 50'
0,19136
harter Stahl
8° 37'
0,15153
Gusseisen
c
00
0,13698
*) Berzelius Chemie III. pag. 389. 2 ) Gehler’s Wörterbuch YI. pag. 682.