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Neunter Abschnitt. §. 1.
') Pogg. Ann. 85 pag. 157.
Da die Intensität des Magnetismus der Tangente des Ablenkungs
winkels der Nadel proportional ist, so giebt die unter tg a stehende Reihe
die Intensität des Magnetismus an, den die Stäbe durch den Erdmagnetismus
erhalten hatten. Wir sehen, dass harter Stahl fast nur die Hälfte von dem
des weichen Eisens annimmt, wogegen das Gusseisen noch hinter der Hälfte
zurückbleibt. In gleicher Weise wie mit obigen Stäben wurden noch Ver
suche mit deutschem (Scheer-)Stahl und mit Gussstahl angestellt. Eine Zu
sammenstellung aller drei Versuchsreihen giebt folgende Uehersicht über die
Menge des aufgenommenen Magnetismus, wenn man sie auf dasselbe Ver-
hältniss reducirt:
Schmiedeeisen
weicher Gussstahl
gewöhnlicher weicher Stahl
weicher Scheerstahl
gewöhnlicher harter Stahl
harter Scheerstahl
harter Gussstahl
Gusseisen
1000
743
673
655
532
530
486
479
5. In neuester Zeit hat Müller in Freihurg untersucht, wie gross die
Kraft ist, welche verschiedenen Eisensorten durch eine galvanische Spirale
ertheilt wird, durch die ein durch 6 Bunsen’sche Becher erregter Strom
ging. 1 ) Er erhielt mit runden Stäben von circa 10" Länge und V 3 "
Durchmesser folgende magnetische Intensitäten :
geschmiedetes Eisen
gewalztes Eisen
geglühter Stahl
angelassener Stahl
harter Stähl
Gusseisen
0,490
0,474
0,404
0,393
0,259
0,220
Wir beobachten in dem Verhältniss des Magnetismus bei diesen Ver
suchen einen nicht so bedeutenden Unterschied wie bei den von Barlow
angestellten. Dies hat seinen Grund darin, dass der von Müller ange
wandte Strom so stark war, dass durch eine Verdoppelung der Säule, welche
die Stromstärke um 40% erhöhte, die magnetische Intensität des geschmie
deten Eisens nur von 0,490 auf 0,499 verstärkt wurde. Das Eisen war