Die Magnetisirungsmethoden.
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die ganze Länge desselben hingeführt werden, mit zweien Stabmagneten
von geringer Intensität gestrichen. Darnach ward der Stab so entfernt,
dass die beiden Eisenstücke von ihm fort nach aussen geschoben wurden,
während dieKette immer geschlossen blieb. Nach dieser Operation machten
die so behandelten magnetischen Stäbe in acht Sekunden eine Schwingung, wäh
rend sie durch die früheren Methoden nur dahin gebracht werden konnte, dass
eine Schwingung 8,7 Sekunden währte. Moser sagt über dieses Resultat:
„Dies ist die stärkste Kraft, welche überhaupt erreicht worden ist,
und sie ist allerdings sehr beträchtlich. Denn obgleich der Stab nur 12Loth
wog, so trug doch einer seiner Pole, selbst nach oftmaligem Abreissen; ein
Eisenstück von 16 Loth; und als neben diesen Stab ein anderer ganz
gleicher gelegt wurde, trug der Anker, welcher ihre beiden Pole schloss,
mehr als 4 Pfd.“
„Die angegebene Art, den Elektromagnetismus zu benutzen, ist also
von den untersuchten Methoden die vortheilhafteste. Zugleich ist sie die
einfachste; denn bei anderen ganz ähnlichen Nadeln (welche vorher nicht
nach einer anderen Methode behandelt worden waren) reichten schon 20
Doppelstriche auf jeder Seite aus, um ihnen das Maximum der Intensität
zu ertheilen.“ Moser ertheilte auch stählernen Hufeisen nach dieser
Methode eine sehr starke Kraft und bemerkt dabei, dass, wenn es anderen
Experimentatoren nicht gelungen ist, mittelst eines Elektromagneten
stärkere Magnete zu erhalten, dies wahrscheinlich zum Theil in der ungün
stigen Art lag, wie der Magnet von dem Elektromagneten abgehoben
wurde, theils aber auch vielleicht darin, dass man sich über die Kraft der
Elektromagnete häufig täuscht, weil sie, wie vorn gezeigt ist, eine viel
geringere Kraft besitzen, sobald ihre Pole durch ein stählernes Hufeisen
verbunden werden, als wenn ein kurzer eiserner Anker die Verbindung
herstellt.
4. Alle diese Magnetisirungsmethoden zeigen, dass erst dadurch im
gehärteten Stahle ein bedeutender Magnetismus hervorgerufen wird, dass
die magnetischen Moleküle entweder durch Streichen oder Erschüttern
unter dem Einflüsse einer starken magnetisirenden Kraft in Bewegung
gebracht werden. Dass nicht die Richtkraft der streichenden Magnete
den Magnetismus herrorruft, geht aus Moser’s Versuchen am schlagendsten
hervor. Er sagt: 1 ) „Man mag die Pole der streichenden Magnete nach der
einen Richtung oder nach der umgekehrten aufsetzen und mit ihnen
streichen, immer wird die Polarität vom Elektromagneten (auf dessen Pole
1 ) Dove’s Repertorium II. pag. 144.