Full text: Der Elektromagnetismus

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Neunter Abschnitt. §. 2. 
') Pogg. Ann. 77 pag. 537. 
der Stab aufgelegt ist) bestimmt. Ja selbst die Intensität leidet verhältniss- 
mässig nicht stark, wenn entgegengesetzt gestrichen wird.“ Ein deutlicher 
Beweis für den Einfluss einer Erschütterung auf den Magnetismus ist beson 
ders aber der, dass ein Stahlmagnet einen grossen Theil seines Magnetismus 
verliert, wenn er vom Tisch auf den Fussboden fällt. 
In gleicher Weise, wie aus einem gehärteten Stahlmagneten, kann 
man auch aus dem weichen Eisen durch Stossen desselben den remanenten 
Magnetismus entfernen. Ein von mir angewandter Stab aus weichem Eisen 
von 1' Länge und 1“ Durchmesser hatte durch Magnetisiren mit der gal 
vanischen Spirale so viel remanenten Magnetismus erhalten, dass er die 
1" lange Nadel der Tangentenbussole, wenn sein nächster Pol 1" von der 
Nadel entfernt war, bis auf 24° ablenkte, was übrigens bei einer so grossen 
Nähe nicht eben bedeutend ist. Ich ertheilte ihm darauf, indem ich ihn 
senkrecht zum magnetischen Meridian hielt, mit einem Hammer etwa 200 
Schläge in der Richtung seiner Längsachse. Darauf lenkte er, in dieselbe 
Lage zur Nadel gebracht, diese nur auf 14° ab. Nach fortgesetztem 
Schlagen brachte ich den remanenten Magnetismus so weit herab, dass er 
die Nadel in dieser grossen Nähe nur noch auf 1 V 2 ° nach beiden Seiten 
hin ablenkte, je nachdem ihr der eine oder andere Pol des Stabes zugekehrt 
ward. Eine geringere Ablenkung konnte ich nicht erreichen. 
5. In neuerer Zeit hat noch Frick vergleichende Versuche an 
gestellt, 1 ) ob die von Elias vorgeschlagene Magnetisirungsmetliode mittelst 
einer galvanischen Spirale oder die mittelst eines Elektromagneten die 
vortheilhaftere sei. Es ergiebt sich aus seinen Versuchen, wie aus denen 
von Moser, dass es vortheilhaft ist, die gleiche Stromstärke und gleiche 
Drahtmenge auf einen Elektromagneten zu verwenden, anstatt auf eine 
Elias’sehe Spirale. Er findet nämlich: 
1) dass man, wo nicht sehr starke Ströme angewendet w r erden, bei 
gleicher Stromstärke durch den Magnet mehr erreicht als durch die Spirale, 
und dass dieser Unterschied bei harten Stäben grösser ist als bei an 
gelassenen; 
2) dass es bei geringen Stromstärken nicht möglich ist, den vorhan 
denen Magnetismus harter Stähe durch die Spirale umzukehren, und dass 
selbst bei stärkeren Strömen oder angelassenen Stäben, wo die Umkehrung 
möglich ist, die umgekehrten Pole immer sehr schwach bleiben und selbst 
beim Wiederumkehren nicht mehr die vorige Stärke erreichen, während
	        
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