Vergleich des remanenten mit dem temporären Magnetismus etc.
375
Etwas anders als in dieser Reihe zeigt sich, der remanente Magnetismus
als derselbe Stab, nachdem er zuletzt unmagnetisch gemacht war, noch
einmal in gleichem Sinne, wie vorher magnetisirt wurde, ohne jedoch jedes
Mal entmagnetisirt zu werden:
J
14
20,4
28,2
36,4
45,6
70,4
91,5
115
159
M
41,5
61,3
86
112,7
142
216,5
269,5
318
385
R
11,2
15,2
19
22,4
24,6
28,2
29,1
30,1
31
T
30,3
46,1
67
80,3
117,4
188,3
240,4
288,9
354
Aus der den beiden Reihen beigefügten Colonne T, welche die Diffe
renz zwischen M und R, also den temporären Magnetismus giebt, folgt,
dass in dem zweiten Falle der remanente Magnetismus Anfangs grösser,
dagegen der temporäre in beiden Fällen ziemlich genau derselbe ist bei
gleichem Strome.
4. Ein harter Stahlstab wurde, nachdem er zuvor durch denselben
Strom von der Intensität 111,8 achtmal hinter einander magnetisirt und
durch den Strom —62,2 entmagnetisirt war, durch folgende Stromstärken
magnetisirt und zeigte nun die Magnetismen Mund R wie folgt: 1 )
J
14
26,8
37
51,8
62,7
77,5
92,1
M
28,5
53,2
69,9
99,2
122
155
186,1
R
13,9
22
28,5
38,6
47,5
57,1
65,7
Wir finden, dass hier die Magnetismen M, d. h. die Summen des
temporären und remanenten Magnetismus fast ganz genau den Stromstärken
proportional wachsen, während die remanenten Magnetismen hinter den
Stromstärken weit Zurückbleiben. Es wächst also bei diesem harten Stahl
stabe der temporäre Magnetismus in grösserem Yerhältniss als die Strom
stärke.
5. Das Hauptresultat, welches Wiedemann aus seinen Unter
suchungen zieht, ist das, dass der in Stäben erregte temporäre Magnetismus
nicht den Stromstärken genau proportional ist. Diese Abweichung von der
Proportionalität findet im höchsten Grade bei harten Stahlstäben statt,
während das weiche Eisen dieselbe nur in geringem Grade zeigt.
Zu dieser Beobachtung fügt Wiedemann noch die Beschränkung
hinzu, dass die temporären Magnetismen besonders dann etwas schneller als
die Ströme wachsen, wenn die Stäbe zum ersten Male magnetisirt
') Verhandlungen der naturf. Ges. in Basel II, 2. 1859 pag. 198 u. f.