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Neunter Abschnitt. §. 4.
„Indem bei wiederholter Anwendung der entgegengesetzten Ströme
von gegebener Intensität das Maximum der Magnetisirung allmälig auf eine
bestimmte Grösse sinkt, das Minimum aber um ein Bestimmtes steigt, sind
die durch die angewandten Ströme erreichbaren Magnetisirungen in engere
Gränzen eingeschlossen als vorher.“
„Ausserdem geht aus den Versuchen das schon bekannte Resultat
hervor, dass nach wiederholter Magnetisirung und bei stärkeren Strömen
die temporären Magnetismen im harten Stahl weniger schnell zunehmen als
im weichen Stahl, und in diesem weniger als im Eisen, dass aber die rema
nenten Magnetismen das entgegengesetzte Verhalten zeigen.“
7. Weitere Versuche zeigten ferner:
„Hat man durch Einwirkung eines Stromes einen durch Ausglühen
unmagnetisch gemachten Stab magnetisirt und ihn sodann durch einen
Gegenstrom entmagnetisirt, so vermag weder dieser Gegenstrom, noch ein
mal angewandt, noch ein schwächerer Strom in gleichem Sinn wie derselbe,
dem Stab Magnetismus in der der ursprünglichen Magnetisirung entgegen
gesetzten Richtung zu ertheilen. Wohl aber inagnetisiren Ströme von
gleicher Intensität wie die Gegenströme, aber in der Richtung des ursprüng
lichen magnetisirenden Stromes angewandt, den Stab schwächer oder stärker.
Es ist demnach für die Untersuchung der Einwirkung galva
nischer Ströme auf einen unmagnetischen Stahlstab i durchaus
nicht gleichgültig, ob der Stab durch Ausglühen völlig ent
magnetisirt worden ist, oder ob man ihn nur durch die Einwir
kung nach einander folgender entgegengesetzt gerichteter
Ströme scheinbar unmagnetisch gemacht hat.“
Zu demselben Resultate führen Mari an ini seine Versuche über die
Magnetisirung von Eisenstäben mittelst eines magnetischen Magazins. 1 ) Er
nennt den in einem Stabe vorhandenen magnetischen Zustand, in welchen
der Stab durch entgegengesetztes Magnetisiren versetzt ist, so dass er keinen
Einfluss nach aussen übt, „dissimulirten“ Magnetismus.
In Bezug auf diesen dissimulirten oder gebundenen Magnetismus findet
Marianini überhaupt folgende Sätze:
1) Es kann in einem Eisen Magnetismus vorhanden sein, der sich
durch die gewöhnlichen Mittel der Untersuchung nicht nachweisen lässt,
weil er sich gebunden im Eisen vorfindet. Solcher gebundener Magnetismus
ist im Eisen vorhanden, wenn dasselbe durch Streichen oder Hämmern etc.
auf den unmagnetischen Zustand zurückgeführt wurde.
J ) Raccolta fis. chim. I. 1; Mem.' d. soc. ital. in Modena XXIII. 217; Berliner
Berichte über die Fortschritte der Pliys. 1847 pag. 488.