Die Tangentenbussole von Pouillet.
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gestellt. Nähert man einer solchen Nadel einen Magneten, so kommt es
zuweilen vor, dass die magnetische Axe sich plötzlich in die Richtung der
Diagonale, entweder nach bc oder ad stellt und also eine dieser Linien die
Richtung des Meridians einnimmt. Der Zeiger der Nadel weicht dann um
den Winkel mob von dem Nullpunkt ab, und man erhält durchaus falsche
Messungen. Man thut daher wohl, der Nadel an beiden Seiten Spitzen zu
geben, so dass ihr horizontaler Längsschnitt wenigstens annäherungsweise
rhombisch ist. —
5. Die Magnetnadel befindet sich zur Vermeidung der Luftströmungen
am besten unter Glas. In Bezug hierauf erwähnt jedoch Joule eines wohl
zu beachtenden Umstandes, 1 ) dessen Anführung hier am Orte, obgleich
die Beobachtung nicht gerade an der Tangentenbussole gemacht ist. Er
sagt: „Die Grösse des in einer Stange erregten Magnetismus bestimmte ich,
indem ich sie mit ihrem unteren Ende in 6" bis 12" Entfernung von einem
3 / 16 " langen y 40 " starken Nadel legte, die an einem Coconfaden (mit
Glaszeiger und 6" grossem getheiltem Kreise) hing. Die Drehkraft des
Fadens bewies sich so unbedeutend, dass sie vernachlässigt werden konnte.
Beobachtungen mit einer so kleinen Nadel liessen sich mit grosser Leich
tigkeit anstellen, da der Zeiger sich stetig fortbewegte und einen neuen De
klinationswinkel etwa 8 bis 10 Sekunden nach Vollendung des elektrischen
Stromes erreichte und der Widerstand der Luft der Art war, dass er den
geringsten Grad der Oscillation verhinderte. Dieser Widerstand der Luft
indessen, der sich so nützlich erwies, die Nadel schnell zur Ruhe zu bringen,
macht es nothwendig, sorgfältig jede Ungleichmässigkeit der Temperatur in
dem Gefäss, worin die Nadel eingeschlossen ist, zu verhüten. Ein Son
nenstrahl würde alsbald eine Abweichung um mehrere Grade
veranlassen, 2 ) und ich fand, dass die Wärme der Hand, wenn ich
dies elbe über einen Theil des dicken Glasgefässes, 45° von dem
Zeiger hielt, genügend war, nachdem sie durch das Glas ge
drungen, einen Luftzug zu erregen, der eine stetige Ablenkung
von nicht weniger als 30° veranlasste, eine Abweichung, die
mit der grössten Regelmässigkeit und grosser Langsamkeit
aufhörte, wenn ich die Hand entfernte.“
6. Die von W. Weber gebrauchte Tangentenbussole hatte die Ein
richtung, wie sie die umstehende Fig. 8 darstellt.
*) Proc. of Roy. Soc. VIII. 488; Phil. Trans. 1856 p. 287. 2 ) Tyndal Philos,
mag. 4. Serie, Vol. 3 p. 127.