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Zehnter Abschnitt. §. 7. _
gegeben und der Elfenbeincylinder in die gehörige Rotation versetzt war,
wurde der galvanische Strom unterbrochen und die durch die Induction
bewirkte Ablenkung an einem Multiplicator abgelesen. Ganz derselbe Ver
such wird darauf wiederholt, nachdem der Eisenkern fortgenommen, alles
Uebrige aber an der gleichen Stelle geblieben ist, um die Wirkung der
Spiralen allein auf einander zu erhalten. Die Differenz beider Ablesungen
ist das Maass des Inductionsstromes, welcher durch die Veränderung hervor
gebracht ist, die der Magnetismus während 0,00039 Sekunden erlitten hat,
und zwar je nach Verschiebung der Einsätze während der ersten, zweiten
oder irgend welcher folgenden 0,00039 Sekunden nach Schliessung oder
Oeffnung des Stromes.
2. Beetz giebt zunächst Beobachtungen der Volta-Induction. Eine
14,5 cm lange Inductionsspirale, die über eine ebenso lange Magnetisirungs-
spirale geschoben war, zeigte bei einem Integralstrom der Oeffnung von 3,5
folgende Differentialströme der Oeffnung:
Verschiebung 0° 3,4
1° 3,4
2° 3,4
5° 3,4
6° 3,3
7° 2,2
8° 0
/
Eine viel grössere Spirale mit etwa 7mal so vielen Windungen, auf
welche eine sehr kurze Inductionsspirale gelegt wurde, bei der der Integral
strom der Oeffnung 9,05 war, zeigte als Differentialströme der Oeffnung:
Verschiebung 0° 8,8
5° 8,8
6° 8,6
7° 6,2
8° 0
Aus diesen Beobachtungen geht hervor, dass einerseits der Oeffnungs-
Inductionsstrom sogleich bei der Oeffnung des inducirenden mit seiner
ganzen Kraft beginnt oder doch unmessbar schnell diese ganze Kraft
erreicht, und dass er andererseits nur von ganz kurzer Dauer ist. Dieselbe
Beobachtung hat schon früher Heimholtz gemacht. 1 )
l ) Pogg. Ann. 83 pag. 534.