442
Zehnter Abschnitt.
7.
bei der Oeffnung dieser Spirale, und deshalb tritt denn auch unter diesen
Umständen ein grosser Unterschied zwischen den beobachteten Inductions-
strömen auf.
Der massive Eisenkern zeigt wie der Flintenlauf ein allmähliges Ver
schwinden des Magnetismus. Bei beiden Kernen kann die Ursache sowohl
in der Trägheit des Eisens, sowie in den peripherischen Strömen liegen, da
für Beides die Bedingungen vorhanden sind. Aus der Beobachtung an dem
aufgeschlitzten Flintenlaufe und den Blechscheiben, wo der Inductionsstrom
viel schneller ahnimmt, folgt, dass die peripherischen Ströme in den beiden
anderen Kernen gewirkt haben; allein daraus, dass sich in diesem Falle
doch noch ein andauernder Strom bemerken lässt, geht ferner hervor, dass
auch die Trägheit des Eisens mitwirken muss. In dieser Ansicht bestärkt
die Erscheinung an den Drähten und der Bolle mit Eisenfeilspänen, in
welchen der Inductionsstrom momentan verschwindet. Hierbei ist nicht
ausser Acht zu lassen, dass in diesen Fällen ein sehr viel stärkerer galva
nischer Strom angewandt werden musste, um den den anderen gleichen
Integral-Inductionsstrom zu erzeugen. Beetz sagt: „Beispielsweise war die
Stromstärke, welche das Rohr mit Eisenfeilspänen magnetisirte, etwa fünf
Mal so stark als die, welche dem massiven Eisenkerne denselben Magne
tismus gab.“ x )
4. Den Einfluss der peripherischen Ströme zeigt sehr klar ein Ver
such mit dem massiven Cylinder, dem Drahthündel und einem Kerne, bei
welchem das Drahtbündel in eine Metallhülse eingeschlossen war. Während
alle drei Kerne bei sehr starkem Integralstrom, 42,05, fast genau gleiche
Inductionsströme bei der Schliessung gaben, waren
die Differentialströme
der Oeffnung folgende:
Verschiebung. Massiver Kern.
Drahtbündel.
Draht mit Hülse.
5°
29,0
41,7
33,2
10
6,3
0
6,4
15
2,9
2,5
20
1,6
1,3
25
0,8
0,4
30
0,3
0,1
35
0,1
Wir sehen aus diesem Versuche, dass unter den obwaltenden Bedin
gungen, wenn nämlich die Spirale den Kern seiner ganzenLänge nach bedeckt,
*) Pogg. Ann. 105 pag. 517.