Untersuchungen von Beetz.
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die peripherischen Ströme den Hauptgrund der Verzögerung des Verschwin
dens des Magnetismus ausmachen und die Trägheit des Eisens wenig Ein
fluss übt. Die Polarität entsteht fast gleichzeitig durch den ganzen Kern.
Dieselbe Beobachtung macht Beetz, wenn er eine ganz kurze Inductions-
spirale (Ringspirale) auf das Ende oder die Mitte eines seiner ganzen Länge
nach mit der galvanischen Spirale bedeckten Eisenkernes bringt.
5. Durchaus verschieden von diesen sind jedoch die Erscheinungen,
wenn ein langer Kern auf dem einen Ende die galvanische und auf dem
anderen die Inductionsspirale trägt.
Ein 22" langer Eisenstab trug an einem Ende eine 1,5" lange Magne-
tisirungsspirale und an dem anderen Ende eine 3,5 mm lange Inductions
spirale. Bei einem Integralstrom 2,6 zeigten sich folgende Schliessungs
und Oeffnungsströme, während die Schliessungsströme bei den Spiralen des
ersten Versuchs, an beiden Enden vertheilt, noch stärker waren:
Kleine Spiralen.
Grosse Spiralen.
Verschiebung.
Schliessung.
Oeffnung.
Schliessung.
5°
0
0,8
0
10
0
0,5
0
15
0
0,2
0,2
20
0,2
0,15
0,8
30
0,35
0,9
40
0,3
0,02
0,8
100
0,15
0,4
250
0,05
0,1
350
0
Aus diesen Versuchen folgt ganz unzweifelhaft, dass es einer Zeit
bedarf, bis der an dem einen Ende dem Kerne ertheilte Magnetismus sich
bis zu dem anderen fortpflanzt. Die beiden verschiedenen Fälle zeigen, dass
diese Zeit um so länger währt, je schwächer die Magnetisirung ist.
Um nur eine Spur von Wirkung an dem entfernten Ende zu beob
achten, ist in dem ersten Falle eine Zeit von 20 . 0,00039 — 0,0078
Sekunden nöthig. Aehnliche Erscheinungen zeigen noch mehrere andere von
Beetz angestellte Versuche. Wir sehen hiermit in den von Beetz ange-
stellten Versuchen die schon früher von Magnus, Dove u. A. auf anderem
Wege erlangten Resultate bestätigt.
Es heben ferner diese Versuche den besonders zwischen Sinsteden
und Lenz geführten Streit über den Grund der Erscheinungen an der