Gerade Stäbe als Magnetkerne.
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muss. Dieser Physiker wendet statt der einen Spirale Stöhrer’s drei
solcher Spiralen an, welche, in einander gesteckt, unter Winkeln von 60°
einander schneiden, wie die Fig. 110 (p. 464) zeigt. In dem durch die Spiralen
offen gelassenen Raume bewegen sich, statt des geraden Elektromagneten
von Stöhrer, zwei auf der Peripherie einer Scheibe befestigte Elektro-
magnete von der Länge eines Quadranten dieser Scheibe, wie sie in der
Figur zu sehen sind. Die beiden gleichnamigen Pole derselben sind daher
um 180° von einander entfernt.
Diese Abweichung Hinsichts des Magneten von dem einfachen Stöh
rer’sehen gewährt eben keinen wesentlichen Vortheil, wohl aber bietet die
Einrichtung mit den drei Spiralen einen solchen dar. Ohne nämlich den
Verbrauch zu erhöhen, wird die Kraft bedeutend vergrössert, wenn der
Strom jedes Mal die Spirale zu durchlaufen beginnt, an deren Windungen
der entsprechende Magnetpol eben herantritt. Da in diesem Momente das
Maximum der Kraftäusserung vorhanden ist, so wird dies Maximum bei der
Einrichtung d’Heureuse’s bei einer ganzen Umdrehung des Magneten
sechs Mal benutzt, während es bei der Stöhrer’sehen Einrichtung nur
zwei Mal geschieht.
Die Commutation bietet bei dieser Einrichtung einige Schwierigkeiten,
doch hat d’Heureuse diese in folgender einfacher Weise überwunden.
Der Strom muss beständig den Magneten, und während einer halben Um
drehung desselben nach einander die drei Spiralen durchlaufen, so dass er
immer bei einer Fortbewegung desMagneten, oder hier der beiden Magneten,
um 60° in die folgende Spirale tritt. Die Leitung des Stromes durch den
Magneten geschieht mittelst zweier Federn, welche auf kleinen, mit Kupfer
blech überzogenen Holzwellen schleifen, die sich zu beiden Seiten der Spirale
A befinden, und nach denen hin der Anfang und das Ende der isolirten
Drahtbewicklung der Magnetkerne auf der Welle entlang führen. Durch
diese Leitung geht der Strom beständig in derselben Richtung, und daher
sind diese Federn ganz ausser Verbindung mit dem Commutator. Der
Strom wird durch die Klemmschraube a in die Magnetspirale hinein - und
durch die Klemmschraube b wieder aus derselben herausgeleitet. Von
dieser geht er mittelst der Schraube c in den Commutator, der folgende
Einrichtung hat.
In einer horizontalen Holzleiste m n sind 5 senkrecht in die Höhe
stehende Kupferfedern befestigt, welche mit den Klemmschrauben c, d, e,
/und g in leitender Verbindung stehen, wie die Figur zeigt. Ebenso be
finden sich 5 andere Federn auf der anderen Seite der Axe h i den ersteren
gegenüber c', d\ e 1 , f und g‘. Auf der Axe, an der Stelle der Federn,