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Erster Abschnitt.
!• 7.
Fig. 26. bis a gebracht hat, die aus a gezogene Horizontale
ae in der Linie bc die Höhe an, bis zu welcher der
der Gravitation unterworfene schwere Punkt durch
denselben Stoss senkrecht in die Höhe gestiegen
sein würde. Da nun die Kraft, mit der der Punkt
b bis e getrieben wird, nach den Fallgesetzen der
Quadratwurzel dieser Höhe be gleich, und be —
e 1 — cos cc = sin.vers a ist; so ist diese Kraft
gleich der Quadratwurzel des Sinusversus des
b Elongationswinkels.
In Bezug auf den vorliegenden Fall sagt nun Lenz: ^
„Wir können uns die Wirkung eines nur momentanen Stromes auf die
Nadel wie einen Stoss denken, und die Kraft dieses Stosses durch die Ge
schwindigkeit messen, die er der Nadel ertheilt. Die Geschwindigkeit der
Nadel ist aber bei ihrem Ausgange offenbar so gross als diejenige, welche
sie beim Zurückschwingen an dem Ausgangspunkte wieder erlangt; sie wird
also, wenn / eine Constante bedeutet (aus den oben angegebenen Gründen),
ausgedrückt werden können durch:
A — / j/sin . vers a,
wo A die gesuchte Anfangsgeschwindigkeit oder auch nach Obigem die
Grösse des Stromes im Multiplicatordrahte, a aber den Ablenkungswinkel
der Nadel durch die Kraft bedeutet. Dieser Ausdruck verwandelt sich aber
CC
durch Substitution von 2 sin 2 --- statt sin.vers a in folgenden:
A = p sin V 2 cc,
wenn wir p — f j/2 setzen.“
Hieraus folgt:
Die Intensität des den Multiplicator durchfliessenden
momentanen Stromes ist dem Sinus des halben Ablenkungs
winkels der Nadel proportional.
Für diesen Fall ergiebt sich also ein Gesetz, welches für alle Multipli-
catoren gilt, und man hat für jeden einzelnen nur die Constante durch einige
Versuche festzustellen.
8. Nicht so einfach stellt sich das Gesetz heraus, nach welchem die
durch dauernde Ströme bewirkten Ablenkungen zu bestimmen sind.
Theoretisch lassen sich die Intensitätsscalen füglich nicht wohl hersteilen,
und man sieht sich daher genöthigt, experimentelle Methoden zur Bestim
x ) Pogg. Ann. 34 p. 392.