Full text: Der Elektromagnetismus

Das Elektro-Dynamometer von W. Weber. 
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§. 8. 
Das Elektro-Dynamometer von W. Weber. 
An diese bisher beschriebenen Messapparate schliesst sich ein anderer, 
welcher nicht auf der Nadelablenkung durch den galvanischen Strom be 
ruht, und eben wegen des anderen Princips, auf das er sich stutzt, unter 
Verhältnissen zur Strommessung dienen kann, unter denen die übrigen In 
strumente keine Anwendung finden. 
Dies von Weber erfundene Instrument 1 ) dient zunächst zur Bestim 
mung der elektro-dynamischen Kräfte, d. h. der Kraftäusserung zweier elek 
trischer Ströme auf einander, und besteht daher im Wesentlichen aus zwei 
von einander getrennten galvanischen Leitern. 
„Die beiden galvanischen Leiter,“ sagt Weber, 2 ) „deren Wechselwir 
kung beobachtet werden soll, bestehen in zwei dünnen mit Seide besponne- 
nen Kupferdrähten, welche, wie Multiplicatoren, ringförmig in den äusseren 
Höhlungen zweier cylindrisch geformter Bahmen aufgewunden sind. Der eine 
dieser beiden Ringe umschliesst einen freien Raum, welcher gross genug ist, 
damit der andere Ring darin Platz finden und sich frei bewegen könne.“ 
„Geht nun durch die Drähte beider Ringe ein galvanischer Strom, so 
übt der eine auf den anderen ein Drehungsmoment aus, welches am grössten 
ist, wenn die Mittelpunkte beider Ringe zusammenfallen, und wenn die Ebe 
nen, denen die Windungen beider Ringe parallel sind, einen rechten Winkel 
mit einander bilden. Der gemeinschaftliche Durchmesser beider Ringe ist 
die Drehungsaxe. Sie steht vertical, so dass die Drehung in horizontaler 
Ebene erfolgt. Die rechtwinklige Stellung beider Ringe zu einander ist ihre 
normale Stellung, welche sie in dem Instrumente erhalten.“ 
Derjenige von diesen beiden Ringen, welcher gedreht werden soll, er 
hält an diesem Instrumente nicht, wie bei Ampères Apparaten, seine Zu- 
und Ableitung des Stromes mittelst zweier Spitzen, die in Quecksilber 
schalen eintauchen, in welchen die unbeweglichen Leiter endigen ; sondern 
statt dieser, keine freie Drehung gestattenden Verbindung, werden hier zwei 
lange dünne Verbindungsdrähte angewandt, welche mit ihren oberen Enden 
an zwei festen Metallhaken, in denen die beiden unbeweglichen Leiter en 
digen, mit ihren unteren Enden am Rahmen des Ringes befestigt sind, und 
daselbst mit den Drahtenden des Ringes fest verbunden werden. 
) Elektrod. Maassbest. 1846 p. 10. 
! ) Pogg. Ann. 73 p. 195.
	        
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