Viertes Kapitel.
Grrundzüge der Theorie der magnetischen Induktion.
§ 53. Fremde und selbsterzeugte Intensität. Bei den im
vorigen Kapitel angestellten Betrachtungen über starre Magnete
wurde ihre Magnetisirung als gegeben angenommen, ohne dass
ihre Ursache weiter berücksichtigt worden wäre.
Wir haben Anfangs (§ 8) gesehen, dass ferromagnetische
Körper im allgemeinen eine Magnetisirung nur dann annehmen,
wenn ein inducirendes magnetisches Feld auf sie wirkt, wobei
allerdings ein Zurückbleiben jener Wirkung hinter ihrer Ursache
auftritt, welches man mit dem Namen Hysteresis bezeichnet. Eine
vollständige Theorie der ferromagnetischen Induktion mit Berück
sichtigung der Hysteresis ist bisher nicht versucht worden; ihre
Aufstellung würde mit grossen Schwierigkeiten verknüpft sein.
Wir machen daher im Folgenden die bereits oben a. a. 0. ange
deutete Einschränkung, dass von Hysteresis gänzlich abgesehen
werde, die Magnetisirung daher ausschliesslich Funktion
der gerade obwaltenden gesamten magnetischen In
tensität sei.
Dabei ist nun in erster Linie zu beachten, dass diese Intensität
einmal von fremden Quellen, wie z. B. von in der Nähe befind
lichen starren Magneten, von elektrischen Strömen in benachbarten
Leitern oder im Körper selbst, herrühren kann; zweitens ist aber
auch diejenige Intensität zu berücksichtigen, welche von der Mag
netisirung des betrachteten Körpers selbst erzeugt wird, und deren
Eigenschaften im vorigen Kapitel untersucht wurden. Den letzteren
Antheil werden wir durch den angehängten Quellenindex i (intern)