Grundzüge der Theorie der magnetischen Induktion.
85
nicht nothwendig solenoidal, vertheilt. Ferner ist das Linienintegral
längs einer geschlossenen Kurve, welches wir mit iS bezeichnen.
Ä Ä $§tL dL = A J% eL dL+0 = ±nqI
falls diese Kurve q-fach mit dem den Strom I führenden Leiter
verschlungen ist.
Aus dem Ausdruck für das selbsterzeugte Potential T t [§ 49
Gl. (I)], welcher a. a. 0. bereits mit demjenigen für das Gravitations
potential verglichen wurde, folgt, dass jenes an Unstetigkeitsflächen
stetig bleiben muss, weil dies bekanntlich auch beim Gravitations
potential der Fall ist. Folglich müssen die »tangentialen Ab
leitungen« von T i an beiden Seiten der Grenzfläche zwischen Ferro-
magnetikum und Interferrikum die gleichen sein, d. h.
= § t'T"
Dagegen haben wir bereits (§ 52) erwähnt, dass, wie beim
Gravitationspotential, so auch in unserem Falle, die zur Grenz
fläche »normale Ableitung« von Ti einen Sprung um erleiden
muss; folglich haben wir
§iV = § iV ~j- 4Ti
Da ferner kein Grund vorhegt, weswegen auch der Vektor
an der Grenzfläche irgend welche besondere Eigenschaften auf
weisen sollte, so zeigt die Summe <Q t — $Q e -\-¡Qi dort dieselben
Unstetigkeiten wie ihr zweites Glied sie für sich schon aufweist.
Mithin ist
(7) <Q t T = $tz.
Dagegen
(8) $Qtv = § tv "j— 47e
Die beiden Gleichungen (7) und (8) besagen Folgendes.
II. Die Tangentialkomponente der Totalintensität
ist an Grenzflächen stetig, die Normalkomponente
dagegen unstetig, wofern sie, und mit ihr die Normal
komponente derMagnetisirung, überhaupt einen end
lichen Werth auf weist 1 ).
1) Dieser Satz bildet die theoretische Grundlage der von Ewing
und Low eingeführten »Isthmusmethode« zur Bestimmung derMagneti
sirung in sehr intensiven Feldern. Siehe Ewing, Magnet. Induktion u. s. w.
Kap. VII. Berlin 1892.