Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
§ 57. Eigenschaften der Magnetisirung. Nach unserm ersten 
Ansätze ist in jedem Punkte der Vektor ä gleichgerichtet mit .£)/ ; 
die Magnetisirungslinien fallen daher überall mit den Linien totaler 
Intensität zusammen. Da letztere, lamellar vertheilte, Grösse ein 
Potential T t besitzt, verläuft das entsprechende Intensitätslinien 
bündel orthogonal zu der Äquipotentialflächenschaar T t = konst., 
und der numerische Werth von ¡öt ist der Entfernung zweier 
solcher aufeinander folgenden Flächen umgekehrt proportional 
(§ 39). Offenbar müssen daher auch die Magnetisirungslinien zu 
derselben Äquipotentialflächenschaar orthogonal gerichtet sein, ob 
wohl nicht nothwendig dieselbe Beziehung zwischen dem numeri 
schen Werthe dieses Vektors und dem Flächenabstande zu gelten 
braucht. Wegen der Existenz jener orthogonalen Flächenschaar 
muss die Magnetisirung zum mindesten komplex lamellar vertheilt 
sein (§ 38). Dies kann man zum Überfluss auch analytisch be 
weisen, indem man ausgeht von der früher gegebenen Beziehung 
3 = * (§i) • $?* 
und diese in die komplex lamellare Bedingungsgleichung für ä 
einsetzt [§ 38, Gleichung (6)]. Es wird dann 
d W _ 
ö y ö X 
In jedem der obigen drei Klammerausdrücke zur Rechten 
heben sich je das erste und dritte Glied wegen der Lamellarität 
von auf; da bei der Addition sämtlicher drei Gleichungen die 
übrige Summe rechts identisch Null wird, schwindet die Summe 
links ebenfalls; dadurch ist aber die erwähnte komplex lamellare 
Bedingungsgleichung für ä ebenfalls identisch erfüllt l ). Dabei 
1) Nach der anfangs erwähnten älteren Theorie musste die Magneti 
sirung lamellar-solenoidal vertheilt sein. An Stelle dieses früher viel 
fach angeführten Satzes wurden vom Verfasser (Wied. Ann. 46. p. 491, 
1892) die im Texte mitgetheilten Betrachtungen gesetzt.
	        
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