Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
Kirchhoff hat bereits a. a. 0. seine Meinung dahin geäussert, 
dass sich auf diesen, von ihm zuerst theoretisch behandelten Spe 
cialfall eine zweckmässige magnetische Messmethode würde grün 
den lassen; auf diese werden wir bald eingehender zurückkommen 
(§ 83), indem wir sie an einem Beispiele erläutern. Kirchhoff’s 
Vorschlag gelangte zuerst durch Stoletow 1872 zur Ausführung; 
bald darauf wurden von Rowland mittels dieser Methode umfang 
reiche Versuche angestellt, und seitdem bildete sie die Grundlage- 
für eine grosse Anzahl von Untersuchungen auf diesem Gebiete 1 ). 
§ 75. Grundgleichung für radial geschlitzte Toroide. Im 
Folgenden werden wir uns auf Ringe kreisförmigen Profils,. 
d. h. auf Toroide, beschränken und dabei 
annehmen, dass die Dimensionen des Quer 
schnitts gering seien gegen den Durchmesser 
des Toroids, dass also rjr t eine kleine 
Grösse sei, wie schon bei Gleichung (6a) 
vorausgesetzt wurde. Führen wir nun einen 
radialen Schnitt durch das Toroid, so dass 
ein Schlitz entstehe, dessen Weite überall 
konstant sei und mit d bezeichnet werde 
(Fig. 15). Auf die Regelmässigkeit der 
Bewickelung soll der Schlitz keinen Einfluss haben; diese wird 
nach wie vor als völlig gleichmässig vorausgesetzt; falls sie aus 
n Windungen besteht, beträgt die von ihr erzeugte Feldintensität in 
allen Punkten des Leitkreises (in Fig. 15 punktirt) nach Gleichung (1) 
Fig. 15. 
2 nl 
1) Stoletow, Pogg. Ann. 146, p. 442, 1872. Rowland, Phil. 
Mag. [4] 46 p. 140, 1878. Diese Untersuchungen geben bisher keinen 
Anlass, die Richtigkeit der Kirchhoffschen Theorie zu bezweifeln. Ver 
suche von G. vom Hofe (Diss. Greifswald 1889. Wied. Ann. 37, p. 482, 
1889) an drei Ringen mit rechteckigem Profil, für welches das Verhältnis 
«ZS ein verschiedenes war, ergaben zwar gewisse Abweichungen; indessen 
können diese immerhin den Verschiedenheiten des angeblich identischen 
Materials zuzuschreiben sein, welche durch die verschiedene Bearbeitung 
im Feuer sowie durch etwaige andere unbekannte Faktoren genügend 
erklärbar sein würden. Vergl. hierzu übrigens Mues, Über den Mag., 
netismus von Eisenringen u. s. w. p. 2. (Diss. Greifswald 1893).
	        
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