Magnetisirung geschlossener und radial geschlitzter Toroide. 115
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und wird in anderen Punkten des Querschnitts von diesem Werthe
nur unerheblich abweichen.
Wählen wir nun den Leitkreis als Integrationsweg und wenden
wir den früher aufgestellten Satz I [§ 55, Gleichung (6)] an, welcher
aussagt, dass die selbsterzeugte magnetische Potentialzunahme
(8) = ' adL '
Die Punkte JE und A sind nun diejenigen, in welchen der Leit
kreis die beiden Stirnflächen des Schützes schneidet. Aus Sym
metriegründen wird der Leitkreis eine Magnetisirungslinie sein,
d. h. der Vektor £5 in jedem seiner Punkte tangential zu ihm
gerichtet sein. Überdies wird der Werth von £5 am Leitkreise
entlang nicht erheblich variiren, ebensowenig wie über den Quer
schnitt des Toroids. Wir können daher für die Näherungsrechnung —
denn mehr als eine solche lässt sich im vorhegenden Falle über
haupt nicht durchführen — einen mittleren Werth der Magneti
sirung einführen, den wir zur Unterscheidung mit ¡3 bezeichnen.
Für die selbstentmagnetisirende Intensität §/ gilt dasselbe; deren
Mittelwerth werde mit f>/ bezeichnet. Da der Integrationsweg von
E durch das Ferromagnetikum bis A die Länge (2 n r i — d) aufweist,
so haben wir nach den bekannten Regeln der bestimmten Integration
(9) JadL = §>/ (2nr x — d).
Jenen Mittelwerth kann man als durch diese Gleichung definirt
betrachten. Führen wir ferner einen mittleren Entmagnetisirungs-
faktor N ein, definirt durch die Gleichung
(10) = —
so erhalten wir schliesslich aus obigen drei Gleichungen (8), (9)
und (10)
(I) A Ti = — in = A3 (2n r x — d).
Diese elementare Formel bildet gewissermaassen die Grund
gleichung für ein radial geschlitztes Toroid*). Das Glied links be
deutet die selbsterzeugte magnetische Potentialdifferenz im Inter-
ferrikum zwischen den beiden Stirnflächen des Schlitzes; es ist
annähernd gleich dem Produkte aus dem Mittelwerthe der dort
herrschenden selbsterzeugten Intensität § t - in die Schlitzweite.
b du Bois, Wied. Ann. 46 p. 494, Gl. (7), 1892.