Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Magnetisirung geschlossener und radial geschlitzter Toroide. 127 
wir die Streuung vernachlässigen können, und ergibt dement 
sprechend einen über den ganzen Magnetisirungsbereich wie über 
den ganzen Umfang konstanten Entmagnetisirungsfaktor N, so dass 
ein Mittelwerth N nicht eingeführt zu werden braucht. Drückt 
man die Schlitzweite nicht direkt, sondern in Procenten p des Um 
fangs, bezw. in Winkelmaass a (Grad) aus, so kann man die 
Gleichung (VII) auch mit genügender Annäherung folgendermaassen 
schreiben: l ) 
(VII a) N= i p oder N = 0,035 «. 
B. Experimentelle Prüfung. 
§ 83. Das untersuchte Eisentoroid. Eine Prüfung der 
mitgetheilten Theorie des Verfassers für die Magnetisirung ge 
schlitzter Toroide ist neuerdings von H. L e h m a n n veröffenthcht 
worden 2 ). Wir werden diese Versuche im Folgenden ziemlich ein 
gehend besprechen, da sie einmal eine sichere experimentelle Grund 
lage für die in diesem Buche entwickelte physikalische Lehre der 
magnetischen Kreise bilden, zweitens aber auch ein geeignetes Beispiel 
für die Anwendung der bisher gegebenen Formeln, sowie des von 
Kirchhoff (§ 74) angeregten Messverfahrens zur Bestimmung 
normaler Magnetisirungskurven abgeben; und endlich weil sie 
noch nicht als bekannt vorausgesetzt werden können, was bei 
den, in den beiden ersten Kapiteln angeführten, Fundamental 
versuchen. wohl der Fall war. 
Aus einer Platte schwedischen Eisens wurde zunächst ein ge 
schlossenes Toroid gedreht und darauf sorgfältig ausgeglüht. Seine 
Dimensionen wurden dann theils durch Ausmessung, theils durch 
Wägung bestimmt und betrugen (vgl. Fig. 15 p. 114). 
Radius des Leitkreises, r x ~ 7,96 cm, 
Radius des Querschnitts, r 2 = 0,895 cm, 
Inhalt des Querschnitts, S = 2,52 qcm. 
1) In dieser Form wurde sie vom Verf. (Verh. physik. Ges. Berlin 9, 
p. 84, 1890; Verh. der Sekt. Sitz, des Elektrotechn. Kongr. Frankf. p. 73. 
1891) angegeben. Neuerdings ist das Problem des geschlitzten Toroids 
von Wassmuth in anderer Weise mittels der Methode der fortgesetzten 
Superposition und Reihenentwicklung (§ 71) behandelt worden. (Wien. 
Ber. 102, 2. Abth. p. 81, 1893.) 
2) H. Lehmann, Wied. Ann. 48, p. 406, 1893.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.