Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

130 
I. Theil. Theorie.. 
reinem Petroleum gefüllten, runden Glastrog eingetaucht, wobei 
es durch Holzklötzchen in einer gewissen Höhe über dem Boden 
unterstützt wurde. In die Mitte des Toroide wurde ein Eis 
block gestellt, welcher das Petroleum fortwährend abkühlte; das 
unter letzterem sich ansammelnde Schmelzwasser wurde mittels 
Heber abgelassen; dieses einfache Verfahren bewährte sich voll 
kommen. 
Die primären Windungen des Toroids waren in einen Strom 
kreis mit einer Akkumulatorenbatterie, einer Wippe, einem zuver 
lässigen Amperemeter, sowie verschiedenen festen wie flüssigen 
Rheostaten geschaltet, mittels derer der Strom plötzlich oder all 
mählich auf jeden beliebigen Werth bis zu 20 Ampère gebracht 
werden konnte. Vor jeder Messungsreihe wurde das Eisen durch 
»abnehmende Kommutirungen« in den erforderlichen unmagneti 
schen Zustand gebracht, d. h. es wurden durch rasches Hin- und 
Herwerfen der Wippe und gleichzeitiges langsames Einschalten 
von Widerstand mittels des Flüssigkeitsrheostaten im Toroid 
Feider von rasch wechselnder Richtung und allmählich abnehmen 
der Intensität erzeugt. Die Erfahrung lehrt, dass man nur in 
dieser Weise ferromagnetische Substanzen annähernd in einen Zu 
stand bringen kann, wie sie ihn vor ihrer allerersten Magnetisirung 
auf wiesen ; wenigstens so nahe wie dies ohne Ausglühen und lang 
sames Abkühlen, was in den meisten Fällen unausführbar ist, 
überhaupt möglich ist. 
Nach diesen Vorbereitungen wurden dann stets sogenannte 
»aufsteigende Kommutirungskurven« bestimmt, d. h. es wurde 
stufenweise von schwächeren zu intensiveren Strömen bezw. Feldern 
übergegangen, wobei zugleich bei einer Reihe von Werthen der 
Stromstärke bezw. der Feldintensität der Strom kommutirt wurde ; 
die zugehörige Magnetisirung wurde dabei aus dem halben Ausschlage 
des ballistischen Galvanometers folgendermaassen berechnet. Zu 
nächst gibt dieser halbe Ausschlag nach der Multiplikation in den 
Reduktionsfaktor, welcher in der oben angegebenen Weise ermittelt 
wurde, und in den Gesamtwiderstand des Sekundärkreises, und 
nachheriger Division durch 613, die Windungszahl der Sekundär 
spule auf dem Toroid, den Werth des totalen Induktionsflusses ©/ 
in demselben. Dividili man diesen dann durch den Querschnitt 
S = 2,52 qcm, so erhält man die Totalinduktion 231 ; aus dieser 
findet man durch Subtraktion von (beim geschlossenen Toroid
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.