Magnetisirung geschlossener und radial geschlitzter Toroide. 139
in einfacher Weise herleiten, wodurch jene Linien nun unter Heran
ziehung der Kurven v — funct. (3) der Fig. 22 konstruirbar werden.
In der linken Hälfte der Fig. 21 p. 135 sind die in dieser Weise
konstruirten Entmagnetisirungslinien eingetragen. Und zwar sind
(2) und (3) bis zur Ordinate 3 = 1500 fortgesetzt, weil oberhalb
dieses Werthes die vorausgesetzte Reciprocität von n und v nicht
mehr genügend angenähert gelten würde (vergl. § 82); dagegen
reichen (4) und (5) nur soweit, als sich die direkt beobachteten
Punkte befinden 1 ). Wie ersichtlich, liegen diese Punkte ziemlich
genau auf den Entmagnetisirungslinien. Die Theorie ergibt somit
mittelbar eine befriedigende Übereinstimmung der aus den Streu
ungsmessungen berechneten Entmagnetisirungslinien mit den Magne-
tisirungskurven, welche in ganz unabhängiger Weise bestimmt sind.
Ferner sind in Fig. 21 wenigstens für die drei engsten Schlitze (1),
(2), (3), zwischen ¡3 = 1000 und ¡3 = 1750 C.-G.-S. auch diejenigen
geraden Entmagnetisirungslinien verzeichnet, deren Gleichung
(29) §Y=Fo=S
ist, wo nun ¡Fco denjenigen Entmagnetisirungsfaktor bedeutet,
welcher aus Gleichung (II) (§ 76) berechnet wird, und der nach
der dort gemachten Annahme streng genommen erst für den ge
sättigten Zustand, d. h. für unendliche Werthe von io e , gelten
würde. Wir sehen nun aus Fig. 21 p. 135 wie die nach Gleichung
(III), unter Benutzung der Streuungsmessungen, berechneten Werthe
von F, welche nach dem Vorhergehenden mit den beobachteten
gut übereinstimmen, für den Sättigungswerth ¡3m = 1750 C.-G.-S.
ebenfalls dem Werthe Fco zustreben 2 ); denn die betreffenden
Entmagnetisirungslinien lassen sich durch die punktirten Strecken
1) Fig. 22 gibt zwar die Funktion v = funct. (3) nicht für Schlitz (1)
aber, wie wir im nächsten Paragraphen sehen werden, lässt sie sich
durch Interpolation finden. In dieser Weise ist die Entmagnetisirungs-
linie (1) in Fig. 21 erhalten worden.
2) Als Bedingung dafür, dass sich die Magnetisirung eines Körpers
dem gesättigten Zustande nähere, und dass somit der Kirchhoff’ sehe
Sättigungssatz eine angenäherte Giltigkeit erlange, wurde in § 57 zu
nächst vorausgeschickt, dass gering werde im Vergleich zu §« (vergl.
Culmann, Wied. Ann. 48, p. 380, 1893). In der That geht aus der Be
trachtung der Fig. 21 hervor, dass für 3 = 1500 C.-G.-S. die Grössen
ordnung von lg? etwa die zehnfache derjenigen von ig'i beträgt.