§ 92. Versuche von Oberbeck mit Lokalspulen. Wir greifen
zuerst wieder auf den Fall des geschlossenen Toroids (§ 9) zurück,
welches nun aber nicht mehr dem Einfluss eines »peripherisch
gleichförmigen« Feldes
unterhegen soll; statt der
bisher stets vorausge
setzten gleichmässigen Be
wicklung soll vielmehr
zunächst nur eine, einen
Theil des Umfangs be
deckende, Spule etwa bei
S angebracht sein (Fig. 24).
Wir werden in erster
Linie die experimentelle
Untersuchung dieses Spe
cialfalles mittheilen, wel
che von Ob erb eck an
gestellt worden ist.
Das von ihm be
nutzte Toroid aus weichem
Eisen hatte einen mittleren Radius r l = 9,5 cm, während der Quer
schnitt einen Radius r s = 1 cm aufwies ■) (Fig. 15, p. 114). Nun wurde
eine Primärspule von 145 Windungen gewickelt, welche den 15. Theil
des Umfangs bedeckte, sodass der Winkel a (Fig. 24) 24° betrug. Am
ganzen Umfange des Toroids entlang liess sich eine Sekundärspule
mit nur wenigen Windungen verschieben bezw. an beliebigen
Stellen festklemmen. Beim Ivommutiren des magnetisirenden Stromes
entstand dann in dieser Sekundärspule ein, mittels ballistischen
Galvanometers zu messender, Stromimpuls, der das Maass für den
durch die sekundären Windungen in ihrer augenblicklichen Lage
1) Oberbeck, Fortpflanzung der magnetischen Induktion im Eisen,
Habil. Schrift, Halle 1878; die Dimensionsangabe p. 5 erscheint unklar.