Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise. 149
Bestimmung der Fernwirkung wurden nur Punkte in der Ebene
des Rings (wie z. B. P, Fig. 24 p. 146) betrachtet und in diesen
speciell die Radialkomponente des Feldes ¡Q r bestimmt.
Offenbar muss diese Radialkomponente aus Symmetriegründen
in allen Punkten schwinden, welche auf den Geraden NS oder W0
liegen'), wie auch experimentell bestätigt wurde. Bestimmt man
die Lage des Punktes P einmal durch sein »Azimuth« cp von NS aus
gerechnet (Fig. 24 p. 146) und zweitens durch seine Entfernung 91
vom Ringmittelpunkte C, so muss der Natur der Sache nach der
Werth der Radialkomponente eine periodische Funktion des Azi-
muths cp sein, deren Periode n beträgt, und welche nach einer
Fourier’schen Reihe entwickelt werden kann.
Der Versuch zeigte nun, dass das erste Glied einer solchen
Reihe, welches bekanntlich (sin 2 cp) proportional ist, bereits mit ge
nügender Genauigkeit die Messungen darstellte. Der Werth von £>,•
erreichte also Maxima für cp — 45°, 135°, 225°, 315°, während er bei
cp = 0°, 90°, 180 n , 270° Null winde. Falls einer gegebenen Strom
richtung in den Spulen beispielsweise im N O-Quadranten eine von
C auswärts gerichtete Radialkomponente entsprach, so war das auch
im SW-Quadranten der Fall, während dagegen in den SO- und
N IF-Quadranten die Radialkomponente dann auf den Ringmittel
punkt zu gerichtet war. Schliesslich wurde noch festgestellt, dass
innerhalb eines gewissen Bereichs ig r umgekehrt proportional 9P war.
§ 94. Theoretische Erklärung der Versuche. Was die Er
klärung der mitgetheilten Versuche Oberbeck’s und v. Ettings
haus en’s betrifft, so wird zunächst durch das Experiment eine
angenäherte Konstanz des totalen Induktionsflusses (3{ am Um
fang des Toroids entlang bewiesen; des konstanten Querschnitts
halber gilt dies ebenso für die Totalinduktion 33*. Dies bedeutet
schliesslich, dass die Totalintensität .§*, welche jene Totalinduktion
33* erzeugt, ebensowenig wie sie, erhebliche Variationen aufweisen
kann. Da nun 1 2 ) !g t = Sj e -f- [in algebraischem Sinne, nach Gleich
ung (1) § 53] so folgt schliesslich aus dem Versuch, dass die er
heblichen Änderungen des von der Spule herrührenden Gliedes
1) Es braucht wohl kaum daran erinnert zu werden, dass die Be
zeichnungen der Windrose namentlich N und S, nichts mit Nord- oder
Südmagnetismus zu thun haben, sondern nur zur Orientirung dienen.
2) Was die Bedeutung der sog. »Quellenindices« e, i, t anbelangt,
so sei auf p. 80 verwiesen, wo diese ausführlich besprochen wurde.