Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise. 
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bisher stets gemachten Annahme isotroper hysteresisloser Sub 
stanzen thatsächlich zutrifft (§ 54), nehmen jene Gleichungen eine 
ziemlich elementare Gestalt an und lässt sich dementsprechend der 
Zwangszustand durch folgende zwei Elementarformen vollständig 
beschreiben: 
1. Ein nach allen Richtungen gleicher (hydrostatischer) Druck, 
welcher in absolutem Maasse ^' 2 /8n beträgt. 
2. Ein einfacher Zug in der Richtung der Induktionslinien, 
welcher ebenfalls in absolutem Maasse den Werth 93',y»74/r aufweist. 
Wie gesagt, ist die Untersuchung der durch den so beschrie 
benen elektromagnetischen Zwangszusiand erzeugten Deformation l ) 
Sache der Elasticitätstheorie. Die Prüfung dieser Deformation in 
Bezug auf ihre Zulässigkeit in konstruktiver Beziehung gehört da 
gegen zur Festigkeitslehre. Nach keiner von diesen beiden Richt 
ungen hin haben wir die hier angeregte Frage in diesem Buche 
zu verfolgen; ihre Wichtigkeit geht aber aus dem Gesagten hervor, 
denn, wie wir sehen werden, kann der Zwangszustand unter Um 
ständen ein sehr erheblicher werden. 
§ 102. Resultirender Zug im Interferrikum. Im vorigen 
Paragraphen ist der Zwangszustand in einem Ferromagnetikum 
vollständig beschrieben; im Folgenden werden wir nur eine seiner 
Äusserungen betrachten, und zwar diejenige,, welche vorwiegend 
experimentelles und praktisches Interesse bietet; wir werden uns 
auf die Untersuchung des resultirenden Zugs in der Richtung der 
Induktionslinien beschränken. Diesen Vektor bezeichnen wir (im 
Ferromagnetikum) mit 3 ; wir erhalten ihn wenn wir von dem 
oben sub (2) angegebenen Werth e des einfachen Zugs in der 
Richtung der Induktionslinien noch den sub (1) erwähnten Druck 
subtrahiren, welcher ja auch in der gedachten Richtung, ebenso 
wie in allen anderen, auftritt. Dementsprechend erhalten wir die 
Gleichung 
(io) 
47e 8 n 
1) Auf die beim Magnetisiren auftretenden Zwangszustände und 
die (jedenfalls theilweise) durch sie erzeugten geringen Änderungen der 
Dimensionen bezw. der Gestalt ferromagnetischer Körper haben wir 
übrigens schon früher hingewiesen (§ 10). 
du Bois, Magnetische Kreise. 
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