Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise.
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gerade so wie etwa die beiden Platten eines zur elektrischen »Flächen
dichte« i geladenen Luftkondensators. Diese Anziehung lässt sich
einfach berechnen 1 ) und hat pro Querschnittseinheit eben jenen
Werth 2 n welchen wir in Gleichung (11) fanden.
§ 103. Theoretische Tragkraft diametral durchschnittener
Toroide. Betrachten wir zunächst der Einfachheit halber wieder
ein durch eine gleichmässige, fest
aufhegende Bewicklung peripherisch
gleichförmig magnetisirtes Toroid,
welches nun aber an zwei diametral
entgegengesetzten Stellen radial
durchschnitten sei (Fig. 26). Denken
wir uns die Schnittflächen völlig
eben und polirt, so dass die beiden
Hälften des Toroids sich vollständig
einander anpassen. Die Weite der
Schnitte wird dann eine möglichst
geringe, so dass sie sich von dem
im vorigen Paragraphen postulirten
idealen Schnitt möglichst wenig unter
scheiden. Ihre entmagnetisirende
Wirkung 2 ) ebenso wie die Streuung
nehmen wir zunächst als unend
lich gering an; inwiefern dies statt
haft ist, werden wir weiter unten
diskutiren.
Untersuchen wir nunmehr die Anziehung, welche die beiden
Hälften aufeinander ausüben, d. h. also, wenn wir diese Kraft
durch Anhängen von Gewichten an die untere Hälfte bestimmen,
die maximale Tragkraft des diametral durchschnittenen Toroids.
Der doppelte Querschnitt sei S, dann beträgt nach Gleichung (IV)
des vorigen Paragraphen die anziehende Kraft g beider Schnittstellen
(12) % = QS = -Lw°S.
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Den Werth der Kraft g erhält man durch Gl. (12) in absolutem
Maasse, d. h. in Dyne, wofern 3L und S in C. G. S.-Einheiten
1) Siehe z. B. Mascart et Joubert, Electr. et Magn. 1 § 81.
2) Vergl. die Theorie mehrfach radial geschlitzter Toroide § 81.
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