Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise.
165
§ 104. Zerlegung und Deutung der Maxwell’schen Glei
chung. Die Maxwell’sche Gleichung (IV) p. 162 für den resul-
tirenden magnetischen Zug im Interferrikum
8 =A-®'*
Ö7T
kann in drei Gheder zerlegt werden, indem wieder die fundamen
tale Beziehung
93'=47r3 + £'
berücksichtigt wird. Es wird dann]
8 = ** s* + 8* 3 §' + $'■)
071
oder
(13) 8 = 2*3 , + 3S’-l--2-$".
O TC
Es lässt sich nun zeigen, dass vom Standpunkt der Annahme
einer unvermittelten Fernwirkung jedes der drei Gheder der Glei
chung (13) seine besondere, physikalisch zu interpretirende Bedeu
tung hat, welche wir zum Schlüsse kurz erörtern.
1. 2n £5 2 entspricht dem eigentlichen magnetischen Zug zwischen
den beiden Hälften des Toroids, wie er durch die Anziehung der
Schichten fiktiven Fluidums auf den die Schnitte begrenzenden
Stirnflächen dargestellt werden kann (§ 102). Dieses Glied würde
z. B. allein zur Geltung kommen, falls die Magnetisirung nur
durch Hysteresis des Materials bedingt wäre, d. h. also bei einem
Werthe §' = 0,3 einen endlichen, von der Retentionsfähigkeit
abhängigen Werth aufwiese. Unter gewöhnlichen Umständen über
wiegt dieses erste Glied der Gleichung (13) die beiden übrigen bei
weitem 1 ).
2. entspricht dem elektromagnetischen Zug der unteren
[bezw. oberen] Spulenhälfte auf die obere [bezw. untere] Hälfte des
ferromagnetischen Toroids.
1) Stefan (Wien. Ber. 81. 2. Abth. p. 89, 1880) hat eine Formel
für die Tragkraft hergeleitet, welche überhaupt nur dieses Glied enthält.
Ihre Annäherung an die vollständige Gleichung (13) ist deshalb von
derselben Ordnung wie diejenige, mit der man für gewöhnlich SB ' =4tt3
setzen darf (vergl. §§ 11, 59).