Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise. 
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Wir werden uns hier auf die Besprechung einiger neuerer Unter 
suchungen beschränken, einmal weil diese unter Berücksichtigung 
bezw. zur Prüfung der in den vorigen Paragraphen niedergelegten 
theoretischen Grundsätze angestellt wurden, dann aber auch weil das 
absolute Maasssystem bei ihnen zu Grunde gelegt ist, wodurch sie 
den älteren Arbeiten gegenüber erheblich an Werth gewinnen. 
Denn einer Interpretirung oder einer kritischen Diskussion jener 
früheren Resultate stehen hauptsächlich deswegen unüberwindliche 
Schwierigkeiten entgegen, weil bei den betreffenden Arbeiten aus 
irgend einem Grunde nur relative oder überhaupt keine Maasse zur 
Angabe gelangten. 
§ 106. Versuche Wassmuth’s. W assmuth hat zuerst genaue, 
auf absolute Messungen gegründete Beobachtungen durchgeführt 
und seine Versuche mit der ausgesprochenen Absicht, den Be 
dingungen der Theorie soweit möglich zu entsprechen, angeordnet. *) 
Zur Verwendung gelangten: 
1. Ein Eisentoroid (r l = 5,84 cm; r a = 0,30 cm; 2 S = 0,565 qcm, 
siehe Fig. 15, p. 114). 
2. Ein geschweisster Reifring aus Walzeisen (r l — 5,69 cm, 
£ = 0,55 cm; £ = 1,97 cm; 2 $=2,17 qcm, Fig. 14, p. 111). 
Beide wurden diametral durchschnitten und die Berührungs 
flächen sorgfältig eben geschliffen und polirt; es gelang dann, 
beide Enden des »Ankers« (d. h. der unteren Ringhälfte) mittels 
einer Federwaage »fast gleichzeitig« abzureissen. Sowohl die obere 
wie die untere Hälfte war mit Primärwindungen fest bewickelt; 
die jeweilige Magnetisirung wurde mittels sekundärer Windungen 
um den Anker bei Stromkommutirung gemessen. 
Es wurden folgende Maximalwerthe erreicht, welche immerhin 
noch verhältnismässig gering sind, namentlich im Vergleich zu 
den im folgenden Paragraphen angegebenen. 
Bei 1.: £ = 93 C.-G.-S.; 3 = 1308 C.-G.-S; 3 — 8)4 kg-Gewicht 
pro qcm. 
Bei 2.: £ = 138 C.-G.-S; 3 = 1157 C.-G.S.; 3 =6,6 kg-Ge 
wicht pro qcm. 
3. Aufl. 3. §§ 066—682 und 717—745, Braunschweig, 1883. Silv. P. 
Thompson, The Electromagnet, Cantor lectures, London 1890; übers, 
von Grawinkel, Halle 1893. 
1) Wassmuth, Wien. Ber. 85, 2. Abth. p. 327, 1882.
	        
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