Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
Was die Beziehung zwischen 3 und betrifft, so fand Wass- 
muth, dass erstere Grösse weniger rasch als ä 2 wuchs, wie es 
nach dem ersten Gliede der Gleichung (13) der Fall sein müsste, 
jedoch rascher als ^5; dabei stellte sich noch ein besonderes Ver 
halten in der Nähe des Maximums der Susceptibilität heraus. 1 2 ) 
Ähnliche Resultate hatte W. v. Siemens gelegentlich der in § 105 
erwähnten, nicht näher zu erörternden, Untersuchung sehr hoher 
Reifringe, d. h. diametral durchschnittener Rohrstücke, erhalten. 
§ 107. Versuche Bidwell’s — Fehlerquellen. — Ferner sind 
von Shelf or d Bidweil Versuche mit einem diametral durchschnit 
tenen geschweissten Toroid aus weichem Holzkohleneisen (r t = 
3,76 cm, r a — 0,24 cm) angestellt worden. 2 ) Die Berührungsstellen 
waren zwar fein geschliffen worden, hatten aber trotzdem eine 
schwach konvexe Gestalt behalten. Jede Hälfte war mit fast 
1000 Windungen fest bewickelt; infolgedessen Hess sich die unter 
diesen Umständen hohe Feldintensität von 585 C.-G.-S.-Einheiten 
erreichen, wobei der Zug 15,9 kg-Gewicht pro qcm betrug, also 
nahe gleich dem oben (§ 103) angegebenen praktisch erreichbaren 
Maximalwerthe war; derart hohe Werthe hatte bis dahin kein 
Beobachter erreicht. 
Bidwell stellte keine Messungen der Magnetisirung bezw. 
der Induktion mittels Sekundärwindungen an, sodass seine Ver 
suche die Gleichung (13) experimentell zu prüfen nicht geeignet 
sind. Vielmehr nahm er diese als richtig an (wobei er sich auf 
die beiden ersten Glieder beschränkte) und berechnete mit ihrer 
Hilfe aus den beobachteten Werthen des Zugs die zugehörige 
Magnetisirung als Funktion der magnetisirenden Intensität. Auf 
dieses Verfahren, welches die Grundlage neuerer Messmethoden 
und Apparate bildet, werden wir in Kap. X zurückkommen. 
Es ist hier der Ort der Fehlerquellen zu erwähnen, welche der 
scheinbar einfachen Bestimmung der Tragkraft durch Abreissen 
1) Wassmuth erwähnt a. a. 0. p. 336 noch eine, freilich schwer 
erklärliche Beobachtung: wenn sich zwischen den polirteli Stirnflächen 
je ein sehr dünnes Glimmerblättchen befand, so erhielt er, namentlich 
bei schwächeren Magnetisirungen, in der Sekundärspule einen grösseren 
Stromimpuls und dementsreehend grössere Tragkraft, als ohne die Blätt 
chen; bei dickeren Zwischenlagen war das Gegentheil der Fall. 
2) Shelford Bidwell, Proc. Boy. Soc. 40, p. 486, 1886.
	        
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