Allgemeine Eigenschaften magnetischer Kreise.
173
Falls nun über den ganzen Querschnitt S der Schnittfläche die In
duktion 33' denselben Werth aufweist, wie es z. B. bei der theo
retischen Herleitung für das Toroid (§ 103) angenommen wurde,
so beträgt der Induktionsfluss durch denselben
&' = 33' s,
daher wird die gesamte Zugkraft g
1 1 ©'*
(U) S = 8^ ! ^8^-
Diese Gleichung besagt in Worten:
Bei gegebener Induktion ist die Zugkraft direkt
proportional dem Querschnitt, bei gegebenem Induk
tionsfluss aber umgekehrt proportional demselben.
Letzterer, auf den ersten Anblick vielleicht befremdende Satz
ist eine einfache Folgerung aus dem quadratischen Zuggesetz. Um
ihn etwas näher zu erläutern, denken wir uns einen magnetischen
Kreis, zunächst ohne Streuung, sodass der Induktionsfluss darin
überall denselben Werth aufweist. Es wird dann die Gesamt-
Zugkraft an einer Schnittfläche um so grösser sein, je geringer
deren Querschnitt ist, und zwar im umgekehrten Verhältniss des
selben. Durch die nicht zu vermeidende Streuung wird indessen
eine wesentliche Einschränkung bedingt, sodass die Gesammt-Zug-
kraft bei abnehmendem Querschnitt thatsächlich einen Maximal
werth erreichen und dann wieder abnehmen wird.
Dabei ist ausdrücklich vorausgesetzt, dass der Induktionsfluss
irgendwie konstant erhalten wird, zu welchem Zwecke beim Ver
ringern des Querschnitts an einer oder mehreren Stellen des mag
netischen Kreises eine grössere mittlere magnetische Intensität er
forderlich wird. Denn bei gegebenen Werthen des magnetisirenden
Stromes und der Windungszahl wird jede solche »Einschnürung«
des magnetischen Kreises eine Verringerung des mittlern Induktions
flusses mittelbar hervorrufen; es folgt das aus der Hopkinson-
schen Theorie oder auch aus den Betrachtungen des folgenden
Kapitels.
§ 110. Belastungsverhältniss eines Magnets. Für die im
vorigen Paragraphen gezogenen Folgerungen gibt es eine Anzahl
experimenteller Belege, bezw. einfacher Beispiele, wegen derer wir