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II. Theil. Anwendungen.
Faraday zeigte vor allem, dass seine Kraftlinien stets ge
schlossene Kurven bilden müssen, deren Verlauf durch die mag
netische »Leitfähigkeit« der von ihnen durchsetzten Medien beein
flusst wird. Auch war er der erste, welcher einen Elektromagnet
mit einer Volta’schen Säule verglich; und zwar dachte er sich
diese, um den Vergleich zu vervollständigen, in einen Elektrolyten
getaucht, dessen endliche Leitfähigkeit das Analogon der endlichen
— der Einheit gleichen — Permeabilität der das Ferromagnetikum
umgebenden Luft bilden sollte; denn bei der gewöhnlichen An
ordnung elektrischer Stromkreise ist die Leitfähigkeit der Umgebung
offenbar Null, bezw. äusserst gering. Die erwähnte Analogie findet
man bei späteren Autoren noch häufig hervorgehoben. (§§ 123,133).
Maxwell gebührt das Verdienst, die Anschauungen Fara
day’s geklärt und ihnen eine mathematische Form verliehen zu
haben. Antatt der Betrachtung der Kraftlinien führte er diejenige
der Induktionssolenoide ein (§ 63). An einer Stelle seines Werkes
äussert er sich etwa wie folgt:
»Das Problem der magnetischen Induktion, insbesondere der
Beziehung zwischen Induktion und Intensität, entspricht genau
dem Probleme der Leitung elektrischer Ströme durch heterogene
Medien.«
»Die magnetische Intensität lässt sich aus dem magnetischen
Potential ableiten, ebenso wie die elektromotorische Intensität aus
dem elektrischen Potential abgeleitet wird. Der magnetische In
duktionsfluss genügt denselben Kontinuitätsbedingungen wie der
elektrische Strom.«
»In isotropen Medien hängt die Induktion von der mag
netischen Intensität in einer Weise ab, welche der Beziehung
zwischen der elektrischen Strömung und der elektromotorischen In
tensität entspricht; die magnetische Permeabilität in dem einen Pro
bleme entspricht dem elektrischen Leitungskoefficient im andern.« 1 )
Diese Sätze bilden den Kern der neueren Entwicklung auf
dem vorhegenden Gebiete.
1) Maxwell, Treatise 2. Aufl. 2, § 428 p. 51; der letzte Passus
beruht offenbar auf der Annahme einer konstanten Permeabilität; seine
Bedeutung wird, wie wir alsbald sehen werden, wesentlich dadurch ein
geschränkt, dass diese Annahme der Wirklichkeit nicht entspricht.