Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Analogie magnetischer Kreise mit verschiedenartigen Stromkreisen. 181 
§ 114. Zusammenfassung. Nach alledem kann füglich be 
hauptet werden, dass die mathematische Analogie der Theorie 
elektromagnetischer Systeme mit anderen längst bekannten physi 
kalischen Theorien durch die erwähnten Schriften Euler’s, Fara- 
day’s, Maxwell’s und Lord Kelvin’s nicht nur angedeutet, 
sondern sogar, namentlich von Letzterem, in allen Einzelheiten aus 
gearbeitet war, und zwar in unanfechtbarer Weise; es bedurfte nur 
einer richtigen Interpretirung, um diese mathematischen Resultate 
auf praktische Probleme anzuwenden. 
Die Übertragung jener Anschauungen auf das Gebiet ange 
wandter Wissenschaft, zu deren Besprechung wir jetzt schreiten, fällt 
indessen ausschliesslich in das letzte Jahrzehnt. Wenn man noch 
berücksichtigt, dass dabei eine Anzahl Unrichtigkeiten untergelaufen 
sind, die zu offenbaren Widersprüchen führen können, findet 
man es begreiflich, dass diese moderne Entwicklung, als überhaupt 
nicht einmal neu und noch dazu theilweise unrichtig, von manchen 
Physikern bisher wenig beachtet wurde. 
Wir glauben am sichersten zu gehen, wenn wir von vorn 
herein behaupten, dass jene moderne Entwicklung rein wissen 
schaftlich nur eine untergeordnete Rolle spielt und immer spielen 
wird. Ihr zweifellos grosser Erfolg auf praktischem Gebiete macht 
indessen eine eingehende Beschäftigung mit ihr nothwendig; wir 
werden uns dabei bemühen, die unterlaufenden Fehler gleich im 
Keime klar hervortreten zu lassen, und dadurch zu verhindern 
suchen, dass wir zu falschen Resultaten gelangen. Vorher werden 
wir jedoch die bisher mitgetheilten historischen Notizen auch über 
das letzte Jahrzehnt weiterführen und zwar in der chronologischen 
Reihenfolge der Veröffentlichungen. 
§ 115. Neuere Entwicklung (Rowland). Im September 1884 
schlug Rowland eine Formel für die Kraftlinienzahl in den Feld 
magneten einer Dynamomaschine vor.') Er bildete dazu einen 
Bruch, dessen Zähler das Produkt aus der Stromstärke in die Zahl 
stromdurchflossener Windungen bildete (dieses Produkt pflegt man 
heutzutage die »Amperewindungen« zu nennen); der Nenner war 
ein komplicirterer Ausdruck, welcher den »Widerstand« des Eisens 
bekanntlich ist dieses Gebiet neuerdings von Bjerkness mathematisch 
und experimentell eingehend bearbeitet worden. 
1) H. A. Rowland, the Electrician 13, p. 536. 1884.
	        
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