Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Dynamomaschinen, Elektromotoren. 
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zur Erzeugung von Strömen für die verschiedensten Zwecke arbeiten 
soll, stets kann man die hauptsächlich in Betracht kommenden 
Grössen von vorneherein aus der äussern Charakteristik herleiten. 
Die hierzu erforderlichen bequemen graphischen Konstruktionen 
sind nach allen Richtungen hin ausgebildet. 1 ) 
Die äussere Charakteristik hinwieder kann man berechnen 
aus der eigentlichen totalen Charakteristik [Gleichung (1)], indem 
man die oben erwähnte Armaturreaktion berücksichtigt und die 
Widerstände der Armatur und der Magnetbewickelung je nach der 
besondern Schaltungsart in Rechnung bringt. Als unabhängige 
Yariabele (Abscisse) der totalen Charakteristik (1) bezw. (la) wird 
entweder der Strom in der Bewickelung der Feldmagnete oder 
deren »Amperewindungen« betrachtet; denn durch diese Variabele 
wird die gesamte Leistung der Maschine im Grunde genommen be 
herrscht. Wegen ihrer oben erwähnten Analogie mit der magne 
tischen Charakteristik ($ 2 = (Oh (M) zeigen die totalen Charakteri 
stiken aller Dynamomaschinen in der Hauptsache einen ganz 
ähnlichen Typus. Anders die äussere Charakteristik, deren Verlauf 
namentlich durch die Schaltungsart sehr wesentlich beeinflusst wird, 
sodass den drei Hauptschaltungen, »Hauptstrom«, »Nebenschluss« 
und »Verbund« (d. h. gemischte Bewickelung), ebensoviele Arten 
der äusseren Charakteristik entsprechen, auf deren Einzelheiten 
hier nicht näher eingegangen werden kann. 
Diese kurze Angabe der hauptsächlichsten Gesichtspunkte, 
welche bei der Vorausbestimmung bezw. der Beurtheilung der Leist 
ungen einer Dynamomaschine maassgebend sind, führt uns also 
schliesslich auf die Bestimmung der totalen Charakteristik als 
Hauptaufgabe. Und diese wiederum ist im Grunde nichts anderes 
als die magnetische Charakteristik ($, = (Oh {M), deren Diskussion 
wir daher jetzt nach obiger Abschweifung fortsetzen werden. 
§ 128. Untersuchung der Gebr. Hopkinson. Was den 
magnetischen Kreis der geprüften Dynamomaschine (Fig. 28 p. 198) 
betrifft, so wurden der Vereinfachung halber zunächst folgende 
Voraussetzungen gemacht: 
Der in dem oberen Joch (4) herrschende gesamte Induktions 
fluss ist derselbe wie derjenige in den beiden Schenkeln (3); er 
1) Vergl. Silv. Thompson Dynamo-electric Machinery 4. Aufl. 
Kap. X.
	        
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