Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Dynamomaschinen, Elektromotoren. 
207 
haltenen Punkte sind für aufsteigende Ströme mit -j-, für abstei 
gende mit 0 bezeichnet und in die Fig. 29 ebenfalls eingetragen. 
Wie ersichtlich, ist die Übereinstimmung so gut, wie sie bei 
derartigen Messungen an einer in Bewegung befindlichen Maschine 
überhaupt erwartet werden kann. Freilich hegen die beobachteten 
Punkte bei höheren magnetomotorischen Kräften noch etwas 
unterhalb der theoretisch konstruirten Kurve (vergl. § 132). Die 
angenäherte Richtigkeit der Theorie und die Brauchbarkeit der 
auf ihr beruhenden graphischen Konstruktion werden aber durch 
die Versuche im Grossen und Ganzen bestätigt. 
§ 130. Experimentelle Bestimmung der Streuung. Der 
Streuungskoefßcient v wurde von den Gebr. Hopkinson durch 
besondere Versuche mittels Probespulen (§ 2) bestimmt. 
Einmal wurde um die Mitte der Magnetschenkel eine einzige 
Drahtwindung gelegt, deren Enden mit einem ballistischen Galvano 
meter verbunden waren. Es wurde dann zur Schenkelbewicklung 
ein Kurzschluss angeordnet, bei dessen Öffnung oder Schliessung 
am Galvanometer ein Ausschlag beobachtet wurde; dieser bildete 
das Maass für den gesamten Induktionsfiuss durch die Schenkel, 
wofern von remanenter Induktion abgesehen wurde. l ) 
Zweitens wurde der Ausschlag des ballistischen Galvanometers 
bestimmt, wenn seine Zuleitungen an diejenigen Kommutator 
segmente gelöthet waren, welche der in der sogenannten Kommu- 
tirungsebene (bei der untersuchten Maschine Fig. 28 die Vertikal 
ebene) gelegenen Armaturwindung entsprechen. Dieser Ausschlag 
bildete dann ein Maass für den »nützlichen Induktionsfluss« durch 
die Armatur (§ 128). 
Das Verhältniss des ersten zum zweiten Ausschlag ist auch 
dasjenige des gesamten zum nützlichen Induktionsfluss, d. h. es 
1) Gegen solche ballistische Messungen an Dynamomaschinen u. dgl. 
lässt sich allerdings im allgemeinen der Einwand erheben, dass die 
Periode des Galvanometers kaum als genügend gross vorausgesetzt 
werden kann im Vergleich zu der verhältnissmässig langen Zeit, welche 
die Schenkel zur Magnetisirung, Entmagnetisirung bezw. Ummagneti- 
sirung, ihrer erheblichen Selbstinduktion wegen brauchen (Kap. IX u. X). 
Jene Voraussetzung bildet aber eine wesentliche Bedingung für die An 
wendbarkeit der ballistischen Methode. Ferner wäre es im vorliegenden 
Falle besser gewesen, die Probespule um den oberen Theil der Schenkel 
statt um die Mitte zu legen (vergl die Rechnungen von Forbes § 132).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.