Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
u in Bogenmaass ausgedrückt sein soll. Die gesamte magneto 
motorische Kraft wird daher bei stromgebender Armatur 
(10) M = 0,4:7i 11 I'm—0,4 «mi'i. 
Bei einer Hauptstrommaschine, bei welcher der Armaturstrom 
auch die Feldmagnete durchiliesst, mithin Tm = Ta ist, wird 
(11) M = 0,4 1'a (n.n — um). 
Ausser dieser Verringerung der gesamten magnetomotorischen 
Kraft tritt durch die von den übrigen Armaturwindungen her 
rührende (im vorliegenden Beispiele vertikale) Induktionskompo 
nente eine Störung in der Vertheilung der Induktion über die 
ausgebohrten Polflächen auf. So ist z. B. die Induktion bei BC nicht 
dieselbe wie bei GH (Fig. 33). Denn betrachten wir die Schleife 
BCGH als Integrationsweg, so sind die Antheile des Linienintegrals 
längs CG und BR zu vernachlässigen. Das*gesamte Linieninte 
gral wird wieder bestimmt durch die auf tG entfallenden, vom 
Integrationswege umschlungenen Armatur-Amperewindungen; es 
ist offenbar gleich der Differenz JM der magnetomotorischen 
Kräfte zwischen B und C einerseits, zwischen G und H anderer 
seits; denn falls diese beiden Antheile etwa gleich wären, so würde 
deren algebraische Summe, d. h. eben das gesamte Linienintegral 
Null sein, was nicht der Fall ist. Wenn der Winkel ^CCOG 
mit ß (in Bogenmaass) bezeichnet wird, so lässt sich zeigen, dass 
(12) J M=2ßmIÄ. 
Diese Störung der Vertheilung hat zwar keinen wesentlichen 
Einfluss auf die gesamte Potentialdifferenz zwischen den Bürsten, 
beeinflusst aber die Potentialvertheilung um den Kommutator 
herum in erheblicher Weise. Diese wird bekanntlich im idealen 
Falle einer in einem gleichförmigen Felde gleichmässig röhrenden 
Windung durch eine Sinuskurve dargestellt, welche nun aber 
infolge der Armaturreaktion mehr oder weniger verzerrt erscheint. 
Magnetschenkel unterstützt; bei Bürstenrückschub verhält es sich gerade 
umgekehrt. Nach dem, was über die, durch das Funkenminimum be 
stimmte Bürstenstellung gesagt ist, leuchtet ein. dass in der Praxis immer 
eine magnetomotorische Gegenkraft der Armatur auftreten wird (vergl. 
Silv. Thompson, loc. cit. pp. 585—590).
	        
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