Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
welche die Induktion elektromotorischer Kräfte bedingen. Wir 
werden nun die Anordnung der einzelnen Haupttheile des mag 
netischen Kreises einer näheren Betrachtung unterziehen. 
§ 141. Anordnung des Feldmagnets (Gerüst). Der wich 
tigste Gesichtspunkt beim Entwurf des Feldmagnets ergibt sich 
aus der Nothwendigkeit, seinem magnetischen Kreis einen mög 
lichst geringen Widerstand zu verleihen; dem entspricht ein Mini 
mum der zur Erregung eines vorgeschriebenen Induktionsflusses 
nothwendigen magnetomotorischen Kraft, das heisst eine mög 
lichst geringe Zahl Amperewindungen; dadurch wird ferner die, 
infolge der durch diese Letzteren erzeugten Stromwärme unver 
meidliche Energievergeudung ebenfalls auf ein Minimum reducirt. 
Demnach wird man schliesslich bestrebt sein müssen, den Feld 
magnet möglichst kurz, von thunlichst grossem Querschnitt und aus 
Eisen von möglichst hoher Permeabilität herzustellen. Die hieraus 
sich ergebenden konstruktiven Anforderungen betreffen also ein 
mal die Gestalt des Gerüstes des Feldmagnets, zweitens das Ma 
terial, aus dem derselbe besteht. 
Was zunächst die Gestalt des Magnetgerüstes betrifft, so wählt 
man das Profil der Schenkel am zweckmässigsten kreisförmig, 
weil dann bekanntlich sein Umfang im Verhältniss zu seinem 
Querschnitt ein Minimum wird; mithin weist dann auch die zur 
Magnetisirung eines gegebenen Querschnitts mit einer vorgeschrie 
benen Anzahl Amperewindungen erforderliche Drahtlänge, und 
damit die Energievergeudung durch Stromwärme, einen möglichst 
geringen Werth auf. Ausserdem sind Schenkel von kreisförmigem 
Profil auf der Drehbank am leichtesten herzustellen und zu be 
wickeln. Indessen kommen auch häufig ovale oder rechteckige 
Schenkelprofile vor; bei letzteren werden die Ecken aus ver 
schiedenen Gründen zweckmässig abgerundet. 
Gemäss dem heut zu Tage allgemein klar erkannten Grundsatz, 
den magnetischen Kreis nicht unnütz zu verlängern, weisen die 
Magnetgerüste aller gut gebauten modernen Maschinen gedrungene 
Formen auf. Ausser der Verringerung des magnetischen Wider 
standes ergibt sich dabei noch der Vortheil, dass die Streuung 
möglichst herabgedrückt wird. Die Berücksichtigung des letztem 
Umstandes wird den Entwurf eines Magnetgerüstes noch in man 
chen anderen Einzelheiten beeinflussen, für welche allgemeine
	        
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