Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elektromagnete, Transformatoren. 
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die untere Grenze für die Periode der bisher in' der Technik üb 
lichen Wechselströme bildet (vergl. p. 232 Anm.). 
Die in einem magnetischen Kreise infolge der Hysteresis pro 
Zeiteinheit in Wärme umgesetzte Energiemenge, d-. h. die als ver 
loren zu betrachtende Leistung *), erhält man offenbar durch Mul 
tiplikation der Werthe des Hysteresisintegrals, bezw. des Flächen 
inhalts der entsprechenden Schleife, in das Volum des Ferro- 
magnetikums und in die Anzahl der Kreisprocesse, welche sich 
pro Zeiteinheit abspielen. 
§149. Einfluss der Gestalt. — Retentionsfähigkeit; Koerci- 
tivintensität. Wie auf die Magnetisirungskurven, so übt auch auf 
die Form der Hysteresisschleifen die Gestalt des Ferromagnetikums 
einen erheblichen Einfluss aus, der sich wieder in derselben Weise 
durch entsprechende Kurvenscheerung berücksichtigen lässt (§ 17). 
In Fig. 36 A. p. 237 galt bisher die ausgezogene Kurven schleife EG-CG 
für ein endloses Gebilde, stellte daher gewissermaassen die Normal 
schleife des Materials dar. Die gerade Richtlinie EOE entspreche 
nun beispielsweise einem Entmagnetisirungsfaktor N = 0,05 1 2 * * * ); 
scheert man die Normalschleife von ihr aus bis zur Ordinatenaxe, 
so erhält man die punktirte Schleife CG' CG', welche für den ange 
gebenen Werth von N gilt. Wenn man im Verlauf eines Kreis- 
processes nach der Magnetisirung in einem bestimmten, beispiels 
weise dem positiven Sinne die Intensität wieder bis auf den 
Werth 0 abnehmen lässt, so wird die Magnetisirung bekanntlich 
nicht ebenfalls verschwinden, sondern einen gewissen positiven 
Werth beibehalten. Dieser, die remanente Magnetisirung 
ist gleich der Ordinate OB des Schnittpunkts B des abstei 
genden Astes der Schleife mit der Ordinatenaxe, im vorliegenden 
Beispiel = 700 C.-G.-S. Das Verhältniss f der remanenten 
1) Es dürfte nicht überflüssig sein zu bemerken, dass mit dem Worte 
Leistung (engl, »power«, »activity«) der mechanische Begriff der pro 
Zeiteinheit geleisteten Energie ausgedrückt werden soll. Die gleichdimen- 
sionelle C.-G.-S.-Einheit ist das Erg pro Sekunde; die praktische Einheit 
ist das Watt bezw. das Kilowatt; bekanntlich ist 
1,36 Pferdestärke = 1 Kilowatt = 1000 Watt = 10 10 Erg pro Sekunde. 
2) Wie ihn z. B. nach Tab. I p. 45 ein Stück des Klaviersaiten- 
Stahldraht sauf weisen würde, dessen Länge ungefähr den 25-fachen Werth 
seiner Dicke haben würde. 
du Bois, Magnetische Kreise. 16
	        
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