Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
Magnetisirung zum vorhergegangenen Grenzwerth derselben nennt 
man die Retentionsfähigkeit (engl, »retentivity«); diese be 
trägt also hier f — = 70 %. 
Um die Magnetisirung ferner auf den Werth 0 herabzudrücken, 
bedarf es der Anwendung einer gewissen Intensität im entgegen 
gesetzten, negativen Sinne, welche man die Koercitivinten- 
sität nennt; diese entspricht nun offenbar der Abscisse OC des 
Schnittpunktes C des absteigenden Astes mit der Abscissenaxe und 
beträgt für das gewählte Beispiel fee — 20 C.-G.-S. Wie ein Blick 
auf Fig. 36 A. p. 237 zeigt, ändert sich letztere Grösse bei der 
Scheerung nicht, d. h. sie ist unabhängig von der Gestalt. Anders 
mit der remanenten Magnetisirung, welche durch die Scheerung 
stets herabgedrückt wird, sodass sie in dem dargestellten Special 
fall nur noch 300 C.-G.-S. beträgt (f = 30%); dieser der Ordinate 
OB' entsprechende Werth ist offenbar auch die Ordinate des 
Schnittpunkts R" der Richtlinie ÖE mit dem absteigenden Aste; 
die hierauf beruhende einfache graphische Bestimmung der Re 
tentionsfähigkeit verschieden gestalteter Körper wurde von J.Hop- 
kinson 1 ) angegeben, der dabei zuerst das Präfix »Koercitiv« in 
der angegebenen Weise einem unzweideutig definirbaren Begriffe 
anpasste. Da beide Äste der Schleife etwa bis zum halben Grenz 
werth der Magnetisirung wenig von Geraden abweichen und dabei 
gegen die Abscissenaxe meist sehr steil verlaufen im Vergleich zur 
Richtlinie — wofern wenigstens der Werth von N kein allzu ge 
ringer und die Koercitivintensität keine allzu erhebliche ist —, 
so ergibt die Betrachtung des Dreiecks OCR" für diesen Fall die 
bequeme Näherungsgleichung 
(2) 
welche, wie gesagt, erst bei grösseren Werthen von N anwendbar 
wird. Ausser '¡¿n kommt in manchen Fällen noch die Differenz 
— < ^r = '^e in Betracht (siehe z. B. § 179), welche in Fig. 36 A. 
durch den Ordinatenabschnitt Fü bezw. FR' dargestellt wird und 
als die verschwindende Magnetisirung bezeichnet werden 
kann; diese nimmt mit dem Werth von N zu. Sowohl wie fec 
nehmen mit dem Magnetisirungsbereich des Kreisprocesses zu; 
indessen kann die unveränderliche Koercitivintensität für einen 
1) J. Hopkinson, Phil. Trans. 176, II p. 465. 1885.
	        
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