Elektromagnete, Transformatoren.
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Koercitivintensität an *); letztere scheint in gewissem Sinne eine
erhöhte Stabilität der Magnetisirung mit sich zu bringen.
Wie schon bemerkt, ist nun ein permanenter Magnet ausser
gegen Erschütterungen, Stösse u. dgl. erfahrungsgemäss empfind
lich gegen häufigen Temperaturwechsel. Diese schädlichen Mo
mente sind daher beim Gebrauch möglichst fern zu halten, wie
selbstverständlich auch direkte magnetische bezw. elektrische Ein
flüsse. Übrigens hat sich hauptsächlich infolge der Forschungen von
Strouhal und Barus ergeben, dass man jene Empfindlichkeit
gewissermaassen durch vorheriges Gewöhnen des Magnets ver
ringern kann. Zu diesem Zwecke unterwirft man ihn während
einiger Zeit einer übertrieben schroffen Behandlung, welche in
Abkochen, Stossen, Schlagen, Fallenlassen, wiederholtem Magneti-
siren u. dgl. besteht; man kann dieses Verfahren als künstliches
Altern bezeichnen; derartig behandelte Magnete pflegen sich
nachher besser zu halten. Ausser auf die Wahl des Materials
vom Standpunkte seiner chemischen Zusammensetzung sowie seiner
Struktur, seines Gefüges und seiner Homogenität, bei der man
zwar von den oben angedeuteten Gesichtspunkten auszugehen,
sich aber schliesslich vorwiegend durch die Erfahrung leiten
lassen muss, kommt es auch wesentlich auf folgende Faktoren
an. Erstens auf die vorhergehende Behandlung im Feuer beim
Schmieden, sodann auf die Temperatur und andere Einzelheiten
beim Härten und Anlassen des Stahls, sowie endlich auf die Art
des Magnetisirens, welches heutzutage ausschliesslich durch Spulen,
nicht mehr durch Streichen mit anderen Magneten erfolgt. 1 2 )
1) Diese beiden Eigenschaften sind durchaus nicht zusammenhängend,
wenigstens nicht bei geschlossenen magnetischen Kreisen; in diesem
Fall ist bei sehr weichem Eisen zuweilen f>90 ü /o, und § C >1 C.-G.-S.
Bei Stahl ist f stets kleiner, dagegen ip c weit grösser als die oben ange
gebenen Werthe, indem z. B. bei hartem Wolframstahl die Koercitiv
intensität unter Umständen bis zu 50 C.-G.-S. beträgt.
2) Ältere Angaben über die Herstellung permanenter Magnete findet
man bei Lamont, Handbuch des Magnetismus, 1867. Siehe ferner
Jamin, Compt. Kend. 76, p. 1153, 1872 und 77, p. 305, 1873; Strouhal
und Barus, Wied. Ann. 11, p. 930, 1880, 20, pp. 525, 621, 662, 1883.
Holborn, Zeitschr. für Instrum.-Ivunde 11, p. 113. 1891, sowie viele
andere Angaben Die neueste Zusammenstellung der einschlägigen, sehr
zerstreuten Literatur, sowie tabellarisches Konstantenmaterial und dergl.