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II. Theil. Anwendungen.
§ 151. Magnetischer Widerstand von Fugen. Wir haben
wiederholt (§§ 16, 107, 144) auf den Einfluss hingewiesen, den
selbst die feinsten Fugen und Risse bei magnetischen Kreisen
ausüben und der sich durch Fernwirkung bezw. durch Ent-
magnetisirung und Streuung äussert; es ist hier der Ort, auf
die einschlägigen neueren Untersuchungen näher einzugehen.
Thomson und N e w a 11 * l ) haben zuerst nachgewiesen, dass Trans
versalfugen in Eisenstäben eine erhebliche entmagnetisirende und
streuende Wirkung ausüben. Sie bestimmten zuerst die Magneti-
sirung in einem gegebenen Felde; nach dem Durchschneiden
und Wiederzusammensetzen der Stäbe ergab sich eine überraschende
Abnahme der Magnetisirung, die durch Behandlung der Enden
auf dem Schleifstein nur theilweise aufgehoben werden konnte;
bei Zwischenlage einer zunehmenden Anzahl dünner indifferenter
Schichten wurde naturgemäss die Abnahme immer grösser. Sie
haben auch die Streuung mittels Eisenfeilstaub bestimmt (§§ 4, 189)
und die erhaltenen magnetischen Staubfiguren a. a. 0. abgebildet.
Sodann beschäftigten sich Ewing und Low 2 ) mit dieser Frage;
sie untersuchten zunächst einen Eisenstab (Länge 12,7 cm, Durch
messer 0,79 cm, Querschnitt 0,49 qcm) mittels der ballistischen
Schlussjochmethode (§ 218). Nachdem die Magnetisirungskurve
des unzertheilten Stabes bestimmt worden, wurde er in der Mitte
durchgeschnitten; die Enden wurden in der üblichen Weise durch
Abschaben und Prüfen an einer ebenen Platte sorgfältig hergerichtet.
Die beiden Stabhälften wurden daraufhin wieder unter möglichst
inniger Berührung an einander gelegt, und die Magnetisirungs
kurve auf’s neue bestimmt; sie erwies sich nun gegen die erste
gescheert (siehe Fig. 37). Daraus folgt, dass eine Fuge sich wie
ein Luftschlitz verhält, obwohl eine thatsächliche Berührung der
beiderseitigen ferromagnetischen Stabenden in manchen Punkten
der Trennungsfläche zweifellos stattfindet. Die entmagnetisirende
Wirkung der Fuge wird am besten dadurch zum Ausdruck ge
bracht, dass man die Weite d des äquivalenten Luft schlitz es
gibt Silv. Thompson, the Electromagnet, 2. Aufl. (3. Aufl. seiner »Cantor
Lectures«), Kap. XVI, London 1892; übers. Halle 1894.
1) J. J. Thomson und H. F. Ne wall, Proc. Phil. Soc. Cambridge
6, II p. 84. 1887.
2) Ewing und Low, Phil.Mag. [5] 26, p. 274, 1888; Ewing, daselbst
34, p. 320. 1892.