Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elektromagnete, Transformatoren. 
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Ewing und Low haben ferner Versuche mit »rauhen« Fu 
gen, d. h. solchen, welche durch einfach abgedrehte, nicht weiter 
hergerichtete Stirnflächen begrenzt waren, angestellt. Es ergab 
sich, dass die Weite des äquivalenten Luftschlitzes für solche 
rauhe Fugen etwa 0,05 mm betrug und sich nur bis auf 0,04 mm 
reduciren liess durch einen Druck, welcher hingereicht hätte, den 
magnetischen Widerstand einer Fuge zwischen hergerichteten 
Stirnflächen völlig aufzuheben. Auch wurden Versuche mit Stäben 
angestellt, welche nicht nur eine Transversalfuge, sondern deren 
3 bis 7 enthielten. 
Die mitgetheilten Resultate bieten erhebliches praktisches In 
teresse. Sie führen zur Aufstellung der Regel, dass man, je 
weniger ein magnetischer Kreis sich von einem geschlossenen 
unterscheidet, um so sorgfältiger den schädlichen magnetischen 
Widerstand überflüssiger Fugen zu vermeiden hat; dass ferner 
dort, wo Fugen konstruktiver Rücksichten halber nicht zu um 
gehen sind, die Trennungsflächen einander sorgfältig anzupassen 
und, unter erheblichem Druck gegen einander gepresst, zu be 
festigen sind. Bei magnetischen Kreisen mit weitem Interferrikum 
kommt es freilich auf einen Schlitz von ’/30 mm äquivalenter Weite 
mehr oder weniger nicht an, so dass in solchen Fällen die Fugen 
kaum eine Rohe spielen. 1 ) 
§ 153. Zeitliche Variationen magnetischer Zustände. Wir 
haben uns bisher auf die Betrachtung unveränderlich fortdauernder 
magnetischer Zustände, d. h. auf den Fall stationärer Magne- 
tisirung, beschränkt. Zwar haben wir gelegentlich (§ 64) die 
Induktion elektromotorischer Kräfte E infolge von variirender 
Magnetisirung besprochen; dabei wurde erwähnt, dass jene sich 
in absolutem Maasse als die pro Zeiteinheit erfolgende Variation 
des vom Leiter w-fach umschnürt gedachten Induktionsflusses <S> 
ausdrücken lassen, d. h. also, dass 
(6) 
E = 
d{n%) 
dT * 
Wir haben aber dann des Weiteren ausschliesslich das Zeitintegral 
von E, bezw. den gesamten Stromimpuls berücksichtigt, welcher 
1) Vergl. eine Untersuchung von Czermak undHausmaninger, 
Wien. Ber. 98, 2. Abth. p. 1142. 1889.
	        
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