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II. Theil. Anwendungen.
hierher gehörigen Vorrichtungen kann selbstverständlich in diesem
Buche nicht die Rede sein.
Ihre Wirkungsweise wird durch folgendes Princip beherrscht,
welches von einigen Autoren mehr oder weniger deutlich ausge
sprochen wurde') und sich in manchen praktischen Fällen als
Richtschnur nützlich erweist, obwohl es auf besondere theoretische
Bedeutung kaum Anspruch erheben dürfte:
I. Die freiwillige relative Lagenänderung der ein
zelnen Theile elektromagnetischer Systeme erfolgt
stets in dem Sinne, dass der magnetische Widerstand
des Ganzen einem Minimalwerth zustrebt.
Diese Bedingung ist offenbar äquivalent damit, dass bei der
als gegeben vorauszusetzenden magnetomotorischen Kraft der In
duktionsfluss einem Maximum zustrebt. Letzterer Satz hinwieder
liesse sich wohl mittels der Betrachtung der allgem einen Gleichungen
der elektromagnetischen Energie unter gewissen Einschränkungen
beweisen. In Anbetracht der wissenschaftlich untergeordneten
Bedeutung und Undefinirbarkeit des Begriffs des magnetischen
Widerstandes (§ 119) kann indessen auf einen scharfen mathe
matischen Beweis des obigen Princips verzichtet werden. Seine
praktische Anwendbarkeit wird im Folgenden an einer Anzahl
von Beispielen erläutert werden.
§ 159. Elektromagnetische Bewegungsmechanismen, bei
denen, obigem Princip gemäss, ein offener magnetischer Kreis sich
zu schliessen bestrebt ist, sind in grosser Anzahl konstruirt worden.
Betrachten wir wieder beispielsweise einen diametral durchschnit
tenen Ring (Fig. 42 A. C.) 1 2 ), dessen beide Hälften sich anziehen
(vergl. § 103), d. h. den magnetischen Widerstand des Ganzen
zu verringern streben; die Variation des Widerstandes für eine
1) Fleming, loc. cit. 1, pp. 28, 71. Silv. Thompson, The Electro-
magnet 2. Aufl. p. 277, London 1892, übers. Halle 1894; letzterm Buche
ist ein Theil des Inhalts und der Figuren des vorliegenden Abschnitts
mit Zustimmung des Herrn Verfassers entnommen; dasselbe dürfte die
neueste und erschöpfendste Darstellung der auf diesem Specialgebiete
in Betracht kommenden Konstruktionen bieten.
2) Bei den im Folgenden zur Darstellung gelangenden Figuren sind
die ferromagnetischen Theile im Schnitt durchweg mittels Kreuzschraffur
hervorgehoben.