Elektromagnete, Transformatoren.
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Transformatorkreises eine sehr einfache, da weder Interferrikum
noch Streuung (vergl. indessen § 183) zu berücksichtigen sind.
Dagegen wird der Ausdruck für die magnetomotorische Kraft,
infolge des Einwirkens zweier verschiedener Magnetisirungsspulen,
ein etwas komplicirterer; denn es muss offenbar in jedem Augen
blick folgender Gleichung genügt werden
(43) M = L (& 4- 4) = 4 n (» t I x -f n 2 J 2 ).
Ferner wird nun die Hopkinson’sche Funktion (§97)
(44)
worin L den Umfang der Leitkurve bedeutet, und die Indices 1
und 2 sich auf die Primär- bezw. Sekundärspule beziehen. Die
Gleichung des magnetischen Kreises wird daher
(45)
Unter Benutzung der Bezeichnungen des § 176 und im Anschluss
an die dortigen Entwicklungen lautet nun die Differentialgleichung
der Primärspule
-)- J, — E ei ;
sie besagt, dass die Summe der drei, der Selbstinduktion, der
gegenseitigen Induktion und dem Ohm’sehen Widerstand ent
sprechenden elektromotorischen Kräfte in jedem Augenblick
gleich der einwirkenden fremden elektromotorischen Kraft E C1 ist;
letztere ist eine periodische Funktion der Zeit, und zwar meistens
mit genügender Annäherung eine Sinusfunktion. 1 ) Ebenso gilt
für die Sekundärspule, deren äusserer Stromkreis den Wider
stand B' habe und als induktionslos, kapacitätslos (vergl. p. 250)
1) Der zeitliche Verlauf der von einer Wechselstrommaschine ge
lieferten elektromotorischen Kraft hängt von der Gestalt ihrer Polschuhe
und Spulen ab; übrigens zeigt die Selbstinduktion der Armatur u. s. w.
eine gewisse Tendenz, die Abweichungen von der Sinusform theilweise
auszugleichen. Eine Diskussion des Verlaufs der von einigen der üb
lichen Wechselstrommaschinen gelieferten periodischen elektromotorischen
Kräfte gibt u. A. Fleming, loc. cit. 2, pp. 446—475.