Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
Stroms das resultirende Feld ¿p gegen J 1 schon beträchtlich ver 
zögert ist. Aus alledem ergibt sich eine sehr erhebliche Verschie 
bung der (33, T)-Kurve gegen die (/,, T)-Kurve. Wie aus manchen 
Transformatordiagrammen hervorgeht, halten die Nullpunkte der 
erstem ungefähr die Mitte zwischen denjenigen der Kurven des 
Primärstroms und des Sekundärstroms. 
Es lässt sich nach dem Vorgang Ferraris’ die Wirkung der 
Hysteresis mit derjenigen einer hinzugedachten »blinden« Sekun 
därspule vergleichen. 1 ) Eine solche würde ebenfalls die (33, T)- 
Kurve verzögern und namentlich, ebenso wie die Hysteresis, einen 
schädlichen Umsatz von Energie in Wärme veranlassen. Letzterer 
wird übrigens dadurch möglichst herabgedrückt, dass man die 
Induktion innerhalb der erwähnten engen Grenzen hält; dieser 
Umstand liefert neben dem bereits angeführten einen zweiten 
ökonomischen Grund für das Arbeiten bei geringen Sättigungs 
graden. Bei gegebenem Induktionsbereich ist der hysteretische 
Leistungsverlust, wie § 148 erwähnt, proportional dem Eisenvolum 
und der Frequenz (Periodenzahl pro Zeiteinheit), was bei der Be 
messung dieser beiden Grössen zu berücksichtigen ist. 
§ 183. Einfluss der Streuung. Was drittens die Streuung 
anbelangt, so tritt eine solche bei dem, den bisherigen Betrach 
tungen zu Grunde hegenden, typisch geformten und bewickelten 
Transformator überhaupt nicht auf. Die von den beiden Spulen 
strömen herrührenden Felder wirken sich zwar, ihrer nahezu 
entgegengesetzten Phase halber (§ 181), entgegen, aber es ergibt 
sich immerhin ein resultirendes periodisches Feld, welches bei 
gleichmässiger Bewickelung beider Spulen auch peripherisch gleich 
förmig bleiben wird. 
Die resultirende Induktion ist daher auch peripherisch gleich 
förmig vertheilt; der Induktionsfluss wird sich also ohne Streu 
ung auf den Kern beschränken und von beiden Spulen in gleicher 
Weise umfasst werden; nur dann wird nach § 177 der Gleichung 
^=l/A yi, 
1) Ferraris, Mem. R. Acc. di Scienze, Torino [2] 37, p. 15. 1885, 
und 38, 1887. Auch die Wirkung der Wirbelströme lässt sich offenbar 
unter dem gleichen Gesichtspunkt betrachten; kann doch die Gesamtheit 
ihrer Bahnen schon ohne weiteres als eine besondere Sekundärspule auf- 
gefasst werden (vergl. § 187).
	        
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